2 markt & wirtschaft 10 / 2022 projekt k | Willy-Brandt-Weg 13 | 48155 Münster | T. 0251 627410 | www.projekt-k.com… ohne eine Rückkehr des Teams für zwei, drei Tage in der Woche droht vieles verloren zu gehen:• Die gemeinsame Firmenkultur kann nicht mehr gelebt werden.• Team- und Projektarbeit brauchen einfach ab und an das sponta-ne und direkte Miteinander – genauso wie Streitkultur oder Kri-senmanagement.• Menschlichkeit, Wärme und Beziehungen kühlen ab.• Erfahrung und junge Ideen können keine Symbiose mehr für den gemeinsamen Erfolg eingehen.• Das Einarbeiten neuer Teammitglieder wird erschwert.Sind Ihre Büroflächen darauf ausgerichtet, Ihr Team für eine – zumindest zeitweise – Rückkehr zu begeistern?• Haben Sie genügend Videokonferenzräume?• Haben Sie Projekträume für modernes Teamwork?• Wie sind die Akustik und das Klima im Gebäude?• Gibt es Flächen der Begegnung und des Miteinanders?• Laden Ihre Räume ein zur Kreativität und zur Inspiration?• Bieten sie genügend Flexibilität und ermöglichen unterschiedliche Arbeits- und Kommunikationsformen?Ist Ihr Gebäude bereit für die Rückkehr Ihres Teams?Homeoffice und Remote Work werden uns in der Arbeitswelt sicher weiter begleiten. Aber …Wir analysieren Ihre Büroflächen, sichten Potenziale und prüfen Möglichkeiten. Dann planen wir … und bauen alles für Sie um – auch abschnittweise oder im laufenden Betrieb.

INHALT Auch in unserer Region wird der Fachkräftemangel zu einem immer drängenderen Problem. Wo liegen noch zu wenig genutzte Potentiale, um Arbeitskräfte zu gewinnen? 10 Der Personalbedarf in den Unternehmen ist hoch. Warum Wolfgang Draeger, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bielefeld, für eine stärkere Qualifizierung plädiert. 14 26 Barbara Schwaibold, Sprecherin beim Industrie- verband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA) erklärt, wie sich die Arbeitsumgebung an die neuen Arbeitsanforderungen anpassen muss. GRÜNDERSZENE 6 Serie: Wissens- und Technologietransfer 7 Kolumne: Gründen im Ausland – eine gute Idee? 19 ams – Radio und MediaSolutions: Recruiting Stars helfen bei der Personalsuche 20 Fachkräftequalifikation: Welche Kompetenzen gebraucht werden WISSENSCHAFT UND INNOVATION 8 Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft: „Im besten Fall entstehen neue Produkte für den Markt“ TITEL 10 Wo sind sie? WEITERBILDUNG 21 Berufliche Bildung: Neu denken 22 bib und FHDW: „Die Praxisorientierung ist maßgeblich“ 23 Für Nachwuchs sorgen statt Nachwuchs- sorgen: Qualifizierte Quereinsteiger als Fachkräfte für den Metallbau 12 Arbeitsmarkt: Von Arbeiterlosigkeit bedroht BÜRO- UND ARBEITSWELTEN 14 Interview: „In der Qualifizierung sehe ich die beste Lösung“ 24 New Work und hybrides Arbeiten: Wie das Büro zum attraktiven Ort wird 16 Fachkräfterekrutierung: Wie Unternehmen den Mangel angehen 26 Interview: „Begegnung ist Voraussetzung für viele Formen der Zusammenarbeit“ 18 10 Jahre CAPERA Personalberatung Bielefeld: „Fachkräfte sind da! Sie aufzuspüren, ist die Kunst.“ 28 Febrü: Büros neu denken – die Zukunft ist jetzt 4 markt & wirtschaft 10 / 2022 Die Gefahr, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, war noch nie so groß wie heute und nur wenige haben einen Notfallplan. Wie sich Unternehmen besser schützen können. 30 IT- UND SICHERHEITSLÖSUNGEN 30 IT-Sicherheit: Hacker rüsten auf 32 Aktiv gegen Cyber-Bedrohungen: Unternehmer tragen die Verantwortung 33 Bücker IT: Der IT-Security-Spezialist und Partner für Beratung und Betriebsunterstützung 34 Günter & Partner Telecom: Moderne Kommunikationslösungen für optimale Produktivität UNTERNEHMEN 35 Kipp Umwelttechnik: Steigende Energie- kosten durch gesteigerte Energieeffizienz auffangen 36 Maschinen- und Anlagenbau: Enabler für mehr Nachhaltigkeit 38 Automation im Maschinenbau: Smarte Technologien für die Produktion von morgen 39 Bethmann Bank kümmert sich um Unternehmen und Unternehmer: Das Ganze im Blick 40 Kolumne: Heuermanns Look@digital 41 Von ungeahnten Schätzen profitieren: Was die Investition in die eigene Marke ausmacht

GRÜNDERSZENE SERIE: WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER – WIDGETBOOK Komplexe Prozesse einfach gemacht In unserer Serie berichtet Prof. Dr. Sebastian Vogt, Geschäftsführer des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn (TecUP), über erfolgreiche Ausgründungen und den Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft. Frontendentwicklung ist ein iterativer Pro- zess, der durch die enge Zusammenarbeit von Designerinnen und Designern sowie Frontendentwicklerinnen und -entwicklern gekennzeichnet ist. Diese Zusammenarbeit wird derzeit aber durch zahlreiche Medien- brüche gestört, da alle Akteure in unter- schiedlichen Software-Tools arbeiten. Oft- mals bedingt durch Abstimmungsprobleme, die entstehen, wenn beide mit unterschiedli- chen Programmen arbeiten, führt dies zu schwieriger und langwieriger Zusammenar- beit dieser beiden Parteien. Mit dem noch jungen Framework Flutter, ein Open-Source- Tool von Google zur Entwicklung von Apps für verschiedene Plattformen, können je- doch gegenwärtig aus nur einer Code-Basis heraus mit Flutter Apps sieben Zielplattfor- men, darunter die gängigen wie iOS und An- droid, erstellt werden. Widgetbook, ein jun- ges Start-up aus der garage33, hat das Potential dieser neuen Technologie erkannt und für die eigene Gründung genutzt. Mit Widgetbook, einer Kollaborationsplattform für Frontend Teams, soll hier nun Abhilfe geschaffen wer- den. Die Idee: Widgetbook denkt Kollaboration jeweils aus der Perspektive des Designers und Entwicklers und bringt das ganze Team auf eine Plattform. Prof. Dr. Sebastian Vogt ist Geschäftsführer des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Centers der Universität Paderborn (TecUP), dem Exzellenz Start-up Center OWL. Das Startup Widgetbook Netzwerkevent der garage33 lernten sie schließlich Jens kennen und schlossen sich zusammen – der Startschuss für Widget- book. Unterstützung erhält das Team seither durch unser Gründungszentrum garage33. Mit seiner innovativen Geschäftsidee konnte das Gründungsteam auch außeruniversitäre Instanzen überzeugen und war mit seiner Beantragung des EXIST-Gründerstipendiums vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erfolgreich. Bis Ende Juli erhiel- ten sie eine einjährige Förderung in Höhe von 135.000 Euro. Im Anschluss werden sie seit August dieses Jahres durch das Gründer- stipendium NRW vom Ministerium für Wirt- schaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW gefördert. Die Zuwendung in diesem Programm beträgt insgesamt 36.000 Euro. Das Team hat in diesem Jahr eine GmbH ge- gründet und bereits zahlende Kunden in Europa, Nordamerika und Südamerika. Wid- getbook besteht im Kern aus dem gleichnamigen Open Source Package für Flutter, welches die Entwicklung der Benutzeroberfläche für Entwicklerinnen und Entwickler beschleunigt. Diese können ihre Oberflächenelemente – sogenannte Widgets – in ihrem eigenen Widgetbook über- sichtlich katalogisieren und schnell überprüfen, ob die Widgets korrekt für verschiedene Konfigurationen, wie z. B. unterschiedliche Geräte- oder Textgrößen, entwickelt wur- den. Zusätzlich bietet Widgetbook eine Kollaborations- plattform für das gesamte Frontend Team an. Hier kann das eigene Widgetbook gehostet und so mit dem gesamten Team geteilt werden. Ein strukturierter Test-Prozess hilft Unternehmen, präzise zu erkennen, ob Differenzen zwi- schen Design und Code bestehen und diese gegebenen- falls schnell zu bereinigen. Als nächsten großen Wachs- tumsschritt streben die drei ein Investment an, um schneller zu wachsen und sich am Markt zu etablieren. Mit dem Geld soll insbesondere das Team um neue Entwickle- rinnen und Entwickler erweitert und das Marketing voran- getrieben werden. Das Open-Source-Paket von Widget- book ist also ein echter Mehrwert für Entwicklerinnen und Entwickler, da sie ihre Widgets in einer zentralen Widget- Bibliothek katalogisieren können. Mit Widgetbook Cloud kann diese Bib- liothek einfach mit jedem im Team geteilt werden, um Frontend-Überprü- fungen zu vereinfachen. Ein innovatives und tolles Projekt. ❚ hat eine Kollabora- tionsplattform entwickelt, auf der Designer und Entwickler schnell und auf mehreren Geräten zusam- menarbeiten können. Das Gründerteam besteht aus Jens Horstmann, Julius Mi- chel und Lucas Josefiak, alle drei Absolventen der Universi- tät Paderborn. Jens verfügt über einen Master of Science in Computer Engineering und ist hauptverantwortlich für die technische Umsetzung des Produktes. Er hat Computer En- gineering an der Universität Paderborn studiert und bereits geraume Zeit als Entwickler gearbeitet. Jahrelang war er an der Schnittstelle von Entwicklung und Design und kannte daher die Abstimmungsprobleme. Jens ist der Ideengeber für den Kern des jungen Unternehmens. Julius hat einen Ba- chelorabschluss in International Business Studies (IBS) und ist zuständig für HR, Marketing und Administration. Lucas, der ebenfalls den Bachelor in IBS absolviert hat, ist für Stra- tegie und Sales bei Widgetbook verantwortlich. Julius und Lucas belegten während ihres Studiums unsere Lehrveranstaltungen zu den Themen Entrepreneurship und Innovation. Ihnen war früh klar, ein Startup gründen zu wollen. In unseren Modulen wie „Innovation im Mittelstand“ oder „Ideen der Unternehmensgründung“ erlernten sie theoretische und praktische Kenntnisse zur Findung und Umsetzung einer Gründungsidee. Auf einem 6 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

WISSENSCHAFT UND INNOVATION KOOPERATION ZWISCHEN WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT „Im besten Fall entstehen neue Produkte für den Markt“ Gebogene Profile aus Blech herzustellen, ist eine besondere Herausforderung. Das weiß auch Lorenz Vinke. Dank der Kooperation mit dem Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule (FH) Südwest- falen kann der Geschäftsführer der ALMECON Technologie GmbH, Arnsberg, jetzt auf eine Technologie zurückgrei- fen, die die Bearbeitung wesentlich effizienter macht. Dipl.-Ing. Lorenz Vinke und Prof. Dr. Matthias Hermes über die erneute erfolgreiche Kooperation und den Spaß an weiteren gemeinsamen Projekten. Herr Vinke, wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus? Lorenz Vinke: Unsere Kernkompetenzen liegen in den Bereichen der Füge- und Werkstofftechnik und der Umformtechnik. Eine besondere Stärke ist unsere hohe Prozesstiefe. Alle Umform- und Fügeprozesse und die komplette mechanische Bearbeitung erfolgen bei uns im Haus. Das macht uns so attraktiv für die großen OEMs. Sie gelten als Weltmarktführer in der Füge-, Werkstoff- und Umformtechnik. Wer setzt Ihre Produkte ein? Lorenz Vinke: Wir haben uns in den vergangenen Jahren als Zulieferer und Dienstleister für die Luft- und Raumfahrtindustrie, die etwa 90 Prozent un- seres Auftragsvolumens ausmacht, etabliert. Zu- sätzlich gehören der Schienenfahrzeugbau und die Automobilindustrie zu unseren Kunden. Der Fokus unserer Arbeit liegt dabei in der Regel nicht auf der Bearbeitung von normalen Werk- stücken, die im Triebwerk verbaut werden. Wir konzentrieren uns auf die eher komplexeren Bau- teile, die in den Triebwerksleitungen zum Einsatz gelangen und kompli- ziert herzustellen sind. Außerdem bearbeiten wir Blechumformteile. Hier kommt eine neue, von der Fachhochschule Südwestfalen entwickelte Technologie zur Anwendung, die es ermöglicht, Hitzeschilde für die Trieb- werke in Serie zu fertigen. Wir sind schon ein wenig stolz darauf, die Triebwerksmontage direkt an die OEMs zu liefern, die ohne weitere Bearbeitung unsere Bauteile eins zu eins in ihre Triebwerke verbauen. Das ist eine Besonderheit, weil meistens Dritt- lieferanten zwischengeschaltet sind. Herr Professor Hermes, was hat Sie motiviert, ein neuartiges Ver- fahren zur Umformung von Blechen zu entwickeln, zumal Fach- hochschulen doch eher die Lehre und weniger die Forschung fo- kussieren? Dr. Matthias Hermes: Das sehen Sie ganz falsch, um eine Antwort auf den zweiten Teil Ihrer Frage zu geben. Unser Fachbereich ist sehr stark auf die Forschung fokussiert und wir pflegen einen intensiven Austausch mit ver- schiedenen Unternehmen. In meinem Labor sind acht Mitarbeiter tätig, etwa Zweidrittel sind über Drittmittel finanziert. Sie arbeiten an verschie- denen Projekten, in denen regelmäßig Innovationen für den Markt entste- hen. Das motiviert uns und treibt uns an. 8 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück Lorenz Vinke, Gründer und Geschäftsführer ALMECON Technologie GmbH Für ALMECON haben wir ebenfalls im Rahmen eines Drittmittel-Projektes die Lösung für das Bie- gen von Blechen erarbeitet. Das gestaltete sich sehr aufwendig, doch unsere Hochschule ist sehr gut ausgestattet. Wir verfügen über ein Maschi- nenlabor, wo wir den gesamten Fertigungspro- zess nicht nur numerisch simulieren, sondern ihn auf einer entsprechenden Maschine auch abbil- den konnten. Am Ende stand die Testphase, so- dass ALMECON auf dieser Grundlage eine sichere Entscheidung für eine Investition in die Technolo- gie treffen konnte. Zuletzt erfolgten dann noch die Patentierung und die Erarbeitung eines exklu- siven Lizenzvertrags. … das heißt, die Initiative für den For- schungsauftrag kam in dem aktuellen Pro- jekt von ALMECON? Dr. Matthias Hermes: Ja, wir arbeiten seit Langem mit diesem Unternehmen zusammen und haben schon viele Projekte gemeinsam umgesetzt. Aktuell läuft bereits das nächste. Es macht Spaß, gemeinsam etwas voranzubringen. Es gibt jedoch auch einen anderen Weg der Kooperation zwischen der Wirtschaft und uns. In dem Fall setzen wir unsere eigene Idee für die Lö- sung eines Problems um und bieten diese dann auf dem Markt an. Was ist das Besondere an der für ALMECON entwickelten Technolo- gie bzw. wo liegen die Vorteile gegenüber herkömmlichen Biege- Verfahren? Dr. Matthias Hermes: Der Kern unserer Erfindung ist ein Werkzeugsystem, das auf die CNC-Biegemaschine aufgebaut wird. Dieser Aufsatz vereint die gesamte Prozesskette in einem Werkzeug. Die Maschine ist so in der Lage, vier Arbeitsschritte in einem einzigen zu vereinen: Das Abrollen, Profilie- ren, Biegen und Schneiden des Werkstücks geschieht, ohne zwischen den einzelnen Prozessschritten umspannen zu müssen. Umspannen ist zeitauf- wendig. Durch das Kombinieren von mehreren Bearbeitungsprozessen auf einer Maschine wird die Fertigung optimiert. In diesem Projekt haben wir also ein bereits bestehendes System angepasst. Wie finanzieren Sie die Entwicklung? Dr. Matthias Hermes: In diesem Fall lief die Finanzierung im Rahmen einer ZIM-Förderung.

WO SIND SIE? Auch in unserer Region wird der Fachkräftemangel zu einem immer drängenderen Problem. Untersuchungen zeigen, dass jedes zweite Unternehmen offene Stellen inzwischen nicht mehr besetzen kann. Hochrechnungen zufolge fehlen bis zum Jahr 2030 allein in Industrie und Hand- werk über 100.000 Fachkräfte in der Region. Wo liegen noch zu wenig genutzte Potentia- le, um Arbeitskräfte zu gewinnen? b a l r o t c e v / m o c . f r 3 2 1 © 10 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

TITEL ARBEITSMARKT Von Arbeiterlosigkeit bedroht Viele Unternehmen können ihre freien Stellen nicht mehr mit Fachkräften besetzen. Doch wer soll künftig die Arbeit machen? Welche Stellschrauben es gibt. Auch in Ostwestfalen- Problem. Lippe wird der Fachkräftemangel zu einem immer drängenderen Lorenz Vinke fehlen Fachkräfte. Seit Langem sucht er Metall- facharbeiter und Schweißer, ohne Erfolg. Der Geschäftsfüh- rer der ALMECON Technologie GmbH ist ein Freund der dua- len Ausbildung. Doch junge Menschen für eine Lehre zu gewinnen, gestaltet sich alles andere als einfach. Jetzt hat der Unternehmer, der u.a. für die Automobil- und Luftfahrt- industrie tätig ist, neue Hoffnung. „Wir haben erste Kontakte in Tunesien geknüpft“, zeigt sich Vinke opti- mistisch. „Dort gibt es eine Schule, die deutschsprachigen Unterricht anbietet. Hier sind wir in Gesprächen, um interessier- te junge Menschen mit technischem Know- how als künftige Fachkräfte für unser Unter- nehmen zu gewinnen“, so der Unternehmer. Die Ausbildung zum Schweißer und Zerspa- nungstechniker soll dann im Sauerland er- folgen. Der Weltmarktführer beschäftigt dort 30 Mitarbeiter, fünf weitere sollen so schnell wie möglich eingestellt werden. „Wir wollen weiter expandieren, dazu brau- chen wir Menschen, die die Arbeit machen“, sagt Lorenz Vinke. Die Sorge, wie sie ihren Fachkräftebedarf de- cken können, treibt Verantwortliche in nahe- zu allen Branchen um. Personalengpässe sind schon seit Längerem keine Seltenheit und führen dazu, dass Aufträge abgelehnt oder nur sehr zeitverzögert umgesetzt wer- den. Die Firmen melden so viele offene Stel- len wie noch nie. Und es sind bei weitem nicht nur Handwer- ker, Pflegende und Erzieher, die fehlen. Immer mehr Unternehmen ächzen auch unter einem Mangel an IT-Fach- kräften. Der Verein Deutscher Ingenieure hat im ersten Quar- tal 2022 knapp 52.000 offene Stellen gemeldet. Nicht zuletzt die aktuelle Energiekrise lässt die Zahlen steigen. So erwarten Untersuchungen des Branchenverbands Bitkom zufolge, 32 Prozent aller Unternehmen für die kommenden fünf Jahre einen steigenden Bedarf an IT-Experten speziell zur Entwick- lung klimafreundlicher Technologien und Produkte. Die Gründe für die brisante Lage sind vielschichtig: Der viel zitierte demografische Wandel, über den wir bereits seit vie- len Jahren reden, der aber nur begrenzt zu einem ernsthaften Handeln geführt hat, nimmt weiter an Fahrt auf. Die gebur- tenstarken Jahrgänge gehen in Rente und reißen ein Loch, das die Jüngeren allein nicht schließen können. Untersu- chungen zeigen, dass in den nächsten zehn Jahren deutsch- landweit ein bis vier Millionen Menschen im typischen Be- rufsalter fehlen. Unser Land ist von Arbeiterlosigkeit bedroht. Und noch eine Hiobsbotschaft machte vor einigen Wochen von sich hören, die nichts Gutes verheißt. Die Zahl der Er- werbspersonen hat nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aktuell ihren vorläufigen Höchst- stand erreicht. Von nun an werde sie kontinuierlich sinken – mit zum Teil erheblichen Folgen für die deutsche Wirtschaft und die Staatskasse, wie IW-Ökonom Holger Schäfer in einer Studie feststellt. Demnach gab es noch nie so viele Personen in Deutschland, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, rund 46,4 Millionen sind es aktuell. Bei dieser hohen Zahl wird es absehbar nicht bleiben. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass schon in den kommenden Jahren deutlich weniger Menschen in Deutschland arbeiten können und werden. Schäfer schlägt Alarm: „Bis zum Jahr 2035 wird die Bevölkerung im Erwerbsalter von 15 bis 64 Jahren um weite- re drei Millionen schrumpfen. Bei dieser Vor- ausberechnung ist bereits eine vergleichs- weise hohe Nettozuwanderung von 420.000 Personen pro Jahr bis 2023 und 320.000 in den Jahren bis 2035 unterstellt.“ Auch in Ostwestfalen-Lippe wird der Fach- kräftemangel zu einem immer drängende- ren Problem. Untersuchungen zeigen, dass jedes zweite Unternehmen offene Stellen inzwischen nicht mehr besetzen kann. Hoch- rechnungen zufolge fehlen bis zum Jahr 2030 allein in Industrie und Handwerk über 100.000 Fachkräfte in der Region. Für die Pflege wird ein Defizit von etwa 11.200 Kräf- ten prognostiziert. „Die Fachkräftesicherung ist eine der wich- tigsten Aufgaben in der Regionalentwicklung für die nächs- ten Jahre. Der demografisch bedingte Rückgang an Nachwuchskräften stellt die Unternehmen in OWL vor riesige Herausforderungen. Um die digitale und nachhaltige Trans- formation voranzutreiben und erfolgreich auf den Märkten zu bleiben, sind sie auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Da- her müssen wir unsere Kräfte bündeln, um optimale Voraus- setzungen in der Region zu schaffen und uns überregional als starken Wirtschaftsraum mit attraktiven Arbeitsplätzen in Wirtschaft und Wissenschaft sichtbar machen“, sagt Wolf- gang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH. Ge- rade erst hat die Regionalentwicklungsgesellschaft wieder mit verschiedenen Akteuren ein Aktionsprogramm durchge- führt, das Unternehmen, junge Nachwuchskräfte und Men- schen, die sich beruflich verändern möchten, adressierte. Diese Initiative knüpft an die strategische Arbeit des Arbeits- kreises Fachkräftesicherung OWL und das „Handlungskon- zept Fachkräftesicherung OWL 2025“ an. Ziel es ist, mit ver- einten Kräften Unternehmen und Beschäftigte wirkungsvoll zu unterstützen. 12 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

TITEL INTERVIEW „In der Qualifizierung sehe ich die beste Lösung“ Der Personalbedarf in den Unternehmen ist hoch. Gut 28.00 Stellen in den Betrieben sind in OWL derzeit unbesetzt. Fachkräfteengpässe bestehen in vielen Berufsgruppen: vom Gartenbau, über die Elektrotechnik und Informatik, bis zum Hochbau und zur Gastronomie. Aber auch im Rechnungswesen und Controlling sowie in der Pflege gibt es in Engpässe. Wolfgang Draeger, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bielefeld, plädiert für eine stärkere Qualifizierung. Wolfgang Draeger, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bielefeld: „Die Fachkräftediskussion führen wir schon seit mindestens zehn Jahren. Allerdings nicht so intensiv wie zurzeit.“ Foto: Agentur für Arbeit Herr Draeger, Sie haben Fachkräfte- engpässe in sehr vielen Berufs- gruppen festgestellt. Warum fehlen gerade hier so viele qualifizierte Menschen? Wolfgang Draeger: Da gibt es auf der einen Seite Berufsbilder, die vermeintlich nicht attraktiv sind oder als nicht attrak- tiv angesehen werden. Das sind insbe- sondere einige Handwerksberufe oder Tätigkeiten in der Pflegebranche, weil hier die Rahmenbedingungen wie die Ar- beitszeiten sehr häufig als negativ gese- hen werden. Zusätzlich stellen wir auch in einigen hoch qualifizierten Bereichen einen Man- gel fest, weil zum Beispiel in der IT nicht jeder seine berufliche Zukunft sieht. Man muss auch das Interesse haben, sich für einen Beruf in dieser Branche zu qualifi- zieren und auch bereit sein, eine Tätigkeit aufzunehmen, die vielleicht nicht eine Arbeitszeit von 8 bis 16 Uhr beinhaltet. Nicht außer Acht lassen dürfen wir, dass auch die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Be- rufswahl gehabt hat. Menschen, die in der Gastronomie tätig waren, werden diesen Job nicht unbedingt weiterempfehlen. Sie haben die Folgen des Lockdowns beson- ders zu spüren bekommen. Auch äußere Rahmenbedingungen beeinflus- sen die Entscheidung für die Wahl bestimmter Berufe. Aktuell zeigt die Energiekrise, welche eklatanten Auswirkungen diese in einigen Hand- werksberufen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob man seinen Kindern raten kann, eine Ausbildung zum Bäcker zu absolvieren, obwohl das ein attrakti- ver und wichtiger Beruf ist. Aktuelle Schwierigkeiten sind nicht unbedingt ein Aushängeschild für eine bestimmte Tätigkeit. Mit diesen Argumentationen werden wir in unseren Beratungen immer wieder konfrontiert. Ganz zu schweigen, dass wir mit unserem Angebot von gut 360 dualen Ausbildungsberufen auch mit einer Vielzahl von Studi- engängen, die mittlerweile gut fünfstellig sind, im Wettbewerb stehen. Da verwundert es nicht, dass sich junge Menschen für ein Studium entschei- den, ohne genau zu wissen, welches Berufsziel erreicht werden soll. Diese Entwicklung führt auch dazu, dass gewisse Berufe an Bedeutung verlieren. So zeigt sich also, dass wir es hier mit einer vielschichtigen Problematik zu tun haben. Die Fachkräftediskussion führen wir schon seit mindestens zehn Jahren. Allerdings nicht so intensiv wie zurzeit, weil es immer schwie- riger wird. Die Situation spitzt sich weiter zu. 14 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück Es hat sich also leider zu wenig getan… Wolfgang Draeger: Es wäre falsch zu sa- gen, dass gar nichts passiert. Dann würde man den Akteuren nicht gerecht. Es gibt viele kleinere Aktionen, die sich zum Bei- spiel mit dem Thema Finanzierung von Ausbildung und Umschulung beschäfti- gen. Die Ergebnisse sind durchaus positiv, denn als Agentur für Arbeit können wir jetzt Umschulungen und auch Ausbildun- gen finanzieren. Das motiviert dann doch den einen oder die andere, sich für eine Qualifizierung zu entscheiden. Es sind also viele kleine Module, die aber durchaus ihre Berechtigung haben. Schließlich muss man immer die Gegenfrage stellen: Wo wären wir, wenn wir das nicht täten? Dann würde es noch schlimmer aussehen. Als eine Lösung plädieren Sie für eine gezielte Qualifizierung für bestimmte Berufe. Wo sollen diese Arbeits- kräfte herkommen, die sie weiterbilden möchten, zumal die Anzahl der Erwerbspersonen mittlerweile einen Höhepunkt erreicht hat? Wolfgang Draeger: In der Tat. In der Qualifizierung sehe ich die beste Lö- sung. Wir müssen einmal an die Personen herangehen, die bei uns gemel- det sind, weil sie nach einem Job suchen oder sich verändern möchten. Diesen Menschen müssen wir Angebote für die Berufe machen, die stark nachgefragt werden. Man darf jedoch nicht vergessen, dass seitens unse- rer Kunden auch ein Interesse an der Tätigkeit bestehen muss. Schließlich kann man niemanden zu einer Umschulung zwingen. Ohne Eigenmotiva- tion ist die Maßnahme nicht von Erfolg gekrönt. Eine weitere Möglichkeit sehe ich in der sogenannten Beschäftigten-Qua- lifizierung, die diejenigen adressiert, die in einer Beschäftigung sind. Dazu gehören zum Beispiel Menschen, die in einem ungelernten Arbeitsverhält- nis tätig sind und die durch die Qualifizierung perspektivisch höherwertige Aufgaben wahrnehmen können. Aber auch für Beschäftigte, die von Ar- beitslosigkeit bedroht sind, eignet sich dieses Angebot. Berufstätige, die sich verändern möchten, weil sie sich im aktuellen Job nicht wohlfühlen, können sich durch eine Qualifizierung weiterentwickeln. Hier ist unsere Berufsberatung im Erwerbsleben eine gute Anlaufstelle. Außerdem müssen wir die Menschen, die schon einmal gearbeitet haben, stärker in den Blick nehmen. Wenn diese als Helfer tätig waren und gar nicht so schlecht verdient haben, ist es für diese Zielgruppe nicht leicht, sich noch einmal zwei oder drei Jahre auf die Schulbank zu setzen. Das ist

TITEL FACHKRÄFTEREKRUTIERUNG Wie Unternehmen den Mangel angehen Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen in Deutschland hat einer aktuellen ifo-Umfrage zufolge mit dem Thema Fachkräftemangel zu kämpfen. In einer Umfrage im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen antworteten 87 Prozent der 1700 befragten Unternehmen, sie spürten die Auswirkungen des Problems. Mehr als ein Drittel der Befragten sieht darin demnach eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit. Mehr als die Hälfte fürchtet das steigende Risiko brechender Wertschöpfungsketten. 82 Prozent der Unternehmen bezeichneten den Aufwand zur Neubeset- zung von Stellen als hoch oder sehr hoch. Diese bundesweite Entwicklung gilt auch für unsere Region. Viele Unterneh- men sind intensiv auf der Suche nach Fachkräften. In vielen Branchen und Berufen dauert es immer länger, bis der passende Bewerber gefunden wird. Ein Problem, dass die Betriebe auch in Zukunft beschäftigen wird. Wir haben Unternehmen aus der Region gefragt, wie stark sie vom Fachkräftemangel betroffen sind und was sie dagegen tun. Markus Hüllmann, Geschäftsführer G. Kraft Maschinenbau GmbH, Rietberg Carsten Taucke, CEO Nagel-Group, Versmold p u o r G - l e g a N : o t o F Fachkräftesicherung durch Ausbildung Besseres Arbeitsumfeld Die Suche, Rekrutierung, Ausbildung und Bindung von Fachkräften ist ein wichtiger Fokusbereich für unser Unternehmen. Unsere Auftragslage ist gut, die Kapazitäten sind gut genutzt und die Kundenanforderungen wer- den komplexer. Hierfür benötigen wir qualifizierte Fachkräfte, vor allem in den technischen Abteilungen und hier insbesondere in den Bereichen Pro- jektierung, Konstruktion, Automatisierung und Fertigung. Wir bespielen hier bereits unterschiedliche Kanäle wie Online-Marketing, „Mitarbeiter-wirbt-Mitarbeiter“ oder Radiowerbung. Außerdem legen wir viel Wert auf die Mitarbeiterbindung durch attraktive Benefits, wie Mitarbeiterevents, Notfallfonds, Kindergartenzuschuss oder zur Verfü- gung gestellte Mobilität, wie Firmenwagen oder Tankgutscheine. Flexib- lere Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten sind außerdem Aspek- te, um auch Personen aus dem weiteren Umkreis potenziell in unserem Team begrüßen zu dürfen. Der wichtigste Faktor im Kontext von Fachkräften ist für uns die Ausbil- dung, sowohl in den unterschiedlichen Ausbildungsberufen, als auch durch diverse Möglichkeiten der Förderung und Begleitung von Ausbil- dungen im akademischen Bereich. Mit einer Ausbildungsquote von deutlich über zehn Prozent sichern wir uns so nachhaltig bestens ausge- bildete Fachkräfte. ❚ Wir bekommen den Fachkräftemangel zu spüren – aktuell sogar noch verstärkt durch die Ukraine-Krise. Viele Fahrer aus osteuropäischen Län- dern orientieren sich anderswo hin und wir merken, dass auch unsere Subunternehmer und diejenigen, die uns bislang bei der Arbeitskräfte- suche unterstützt haben, kein Personal mehr finden. Gerade in struktur- schwächeren Gebieten ist das eine Herausforderung – sowohl im Bereich der LKW-Fahrer als auch bei den Lagermitarbeitern. Wir suchen praktisch an jedem Standort Unterstützung und wollen unser Team verstärken. Um das zu erreichen, unternehmen wir einiges. Wir haben viele Maßnahmen ergriffen, um die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu er- leichtern. Auch durch Digitalisierungsprojekte. So wird beispielsweise verstärkt die Nutzung digitaler Lösungen angestrebt, weniger mit Zettel und Stift gearbeitet, wie vielfach in der Branche noch üblich. Wir verste- hen uns als attraktiven Arbeitgeber, der marktgerecht bezahlt und seine Mitarbeiter gut behandelt. Zum anderen versuchen wir gerade im Be- reich Lkw-Fahrer ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem wir ver- stärkt Tagestouren anbieten, im engeren Europa unterwegs sind und zuverlässige Arbeitszeiten anbieten. ❚ 16 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

TITEL 10 JAHRE CAPERA PERSONALBERATUNG BIELEFELD - Advertorial - „Fachkräfte sind da! Sie aufzuspüren, ist die Kunst.“ Andrea Förster und Cornelia Dettmer erleben täglich, was Frauen und Männer in unserer Region zum Jobwechsel bewegt. Seit gut zehn Jahren ist das Tandem mit seiner Methode erfolgreich. Warum es den beiden Personalberaterinnen nach wie vor gelingt, passende Fachkräfte und Führungspersönlichkeiten für ihre Kunden zu gewinnen, verrieten sie bei einem Kaffee. „Im Grunde sind wir Sherlock Holmes und Dr. Watson!“ betont Andrea Förster lachend. Und Cornelia Dettmer fügt an: „Ja, gute Personal- beratung ist Detektivarbeit. Dein Kunde hat eine wichtige Position vakant und irgendwo da draußen ist jemand, der perfekt passt. Ein span- nendes Rätsel! Wir lieben es, diese Menschen aufzuspüren.“ Die Herzlichkeit der Powerfrauen öffnet Türen im bodenständigen Ostwestfalen. Seit 2012 ver- traut unsere Wirtschaft den zwei Personalprofis ihre offenen Stellen an. Ihre Devise: Zuhören. Verstehen. Finden. Überzeugen! Kundinnen und Kunden schätzen das struktu- rierte Vorgehen, die breite Branchenerfahrung sowie die besondere Empathie und Menschen- kenntnis des Duos. „Wir setzen alles daran, die Anforderungen der Unternehmen und Bewerbenden genau zu ver- stehen – fachlich sowie menschlich!“ heben die Beraterinnen hervor. Beide wissen: Firmenkultur und Selbstverständnis müssen passen. Eine In- genieurin oder ein Controller können fachlich top sein. Doch wenn das Arbeitsumfeld nicht kompatibel ist, ist die Zusammenarbeit selten von Dauer. Menschen nachhaltig mit Unter- nehmen zu verbinden, treibt beide an. Zusätzlich profitiert die Wirtschaft von der Marktkenntnis des Duos. Jobbezogene Wünsche, Bedürfnisse und Erwar- tungen der Ostwestfalen sind für Andrea Förster und Cornelia Dettmer ein offenes Buch. Logisch, denn täglich sprechen sie mit zahlreichen Men- schen genau darüber… „Nutzen auch Sie diese Chance!“, so die beiden Personalberaterinnen. ❚ „Vielleicht kennen wir bereits die passenden Menschen für Sie? Sprechen Sie uns an!“ • Finden & Auswahl von Fach- und Führungskräften • Management der Bewerbenden • Outplacement • Karriereberatung für Privatpersonen Was können wir für Sie tun? CAPERA Gruppe Bielefeld www.capera.de Andrea Förster Tel.: 0521 - 430 601 91 Mobil: 0151 - 464 483 84 Mail: a.foerster@capera.de Cornelia Dettmer Tel.: 0521 - 430 601 92 Mobil: 0179 - 231 320 2 Mail: c.dettmer@capera.de #perfektbesetzt 18 markt & wirtschaft 10 / 2022

TITEL FACHKRÄFTEQUALIFIKATION Welche Kompetenzen gebraucht werden Die Umsetzung der Digitalisierung, der Klimaschutz und der Fachkräftemangel setzen Unternehmen unter Druck. Das erfordert eine hohe Flexibilität, um sich an die ständig veränderten Bedingungen anpassen zu können. Welche Rolle neue Lernkulturen und Lernformen spielen. Diese Veränderungen verunsichern gleicher- maßen, bieten jedoch auch die Chance, die zukünftige Arbeitswelt neu zu denken und so gleichzeitig effizient und humangerecht zu gestalten. Beispielsweise bieten digitale Technologien neue, innovative Möglichkei- ten und neue Kommunikationsformen, die soziale Beziehungen, gesellschaftliche Struk- turen und nicht zuletzt inter- und intraorga- nisationale Kooperationsformen fundamen- tal verändern. Das Arbeiten im Home-Office ist für viele Be- schäftigte Alltag geworden, nicht zuletzt hat die COVID-19-Pandemie diese Entwicklung noch vorangetrieben. Treffen finden virtuell statt und die digitalen Medien haben auch im beruflichen Kontext Einzug gehalten. Wäh- rend der Pandemie waren digitale Medien für viele Unternehmen unerlässlich, um bei- spielsweise den Kontakt zu Kunden und Be- schäftigten aufrecht zu erhalten. Doch auch heute wird weiterhin viel virtuell kommuni- ziert und dies auch in Folge der Globalisierung weltweit über Ländergrenzen hinaus. Folglich wird vor allem technologi- sches Know-how der Beschäftigten von Interesse sein, aber auch kognitive Fähigkeiten, wie kritisches und analytisches Denken, interkulturelles Ver- ständnis oder strategisches Urteilsvermögen sind unerlässlich. Um den Be- darf an technologischen Fähigkeiten der Beschäftigten bis 2023 in Deutsch- land zu decken, werden laut einer Studie des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e. V. und McKinsey&Company rund 700.000 Beschäf- tigte mehr benötigt, die bereits fortgeschrittene technologische Fähigkeiten mitbringen. Doch ist der Fachkräftemangel nicht bereits gegenwärtig? Auf dem Ar- beitsmarkt konkurrieren längst die Unternehmen um Fachkräfte. Für sie wird es immer wichtiger, den Beschäftigten attraktive und gesundheitsför- derliche Arbeitswelten anbieten zu können. Doch obwohl es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, den Rekrutierungsprozess für Unternehmen zu op- timieren, wie beispielsweise kreative Employer Branding-Kampagnen, Al- gorithmen, die Lebensläufe scannen, oder Apps, die Stellenausschreibun- gen in sozialen Medien streuen, bleiben viele Stellen unbesetzt. Der Fachkräftemangel ist kein rein quantitatives Problem. Hier gilt es festzu- stellen, welche Kompetenzen der Beschäftigten in Zukunft von Bedeutung sind und worauf es ankommt, wenn die Herausforderungen der Zukunft gemeistert und in Chancen zum Wachstum transformiert werden sollen. Eva Walbröl beschäftigt sich mit Smart Work am FIR an der RWTH Aachen. Foto: FIR Home-Office produktiv arbeiten zu können, unerlässlich sein wird. Jedoch sind auch sozia- le Kompetenzen, kritisches Denken, interkul- turelles Verständnis, Agilität und Resilienz von zentraler Bedeutung. Zukünftig wird es für die Beschäftigten wichtig sein, Verantwortung für die eigene Leistungsfähigkeit zu übernehmen und Eigeninitiative zu zeigen. Darüber hinaus wird Flexibilität und eigenständige Motivie- rung für lebenslanges Lernen gefordert. We- sentlich ist, dass Beschäftigte vor dem Hinter- grund der sich immer schneller wandelnden Kompetenzanforderungen bereits frühzeitig und vorausschauend für diese Transformati- onsprozesse qualifiziert werden. Lebenslan- ges Lernen ist längst ein zentraler Begriff. Bei der Umsetzung wird dem Kompetenzma- nagement in Unternehmen eine große Be- deutung beigemessen. Es gilt, Lernbedarfe zu identifizieren und individuelle Lernpfade für die Beschäftigten mit entsprechenden Karrie- rewegen zu verknüpfen. Es ist nicht nur wichtig, die vorhandenen Kompetenzen der Beschäftigten an richtiger Stelle einzusetzen, sondern darüber hinaus individualisierte Lernpfade zukunftsorientiert zu gestalten. Um dies zu erreichen, müssen Unternehmen frühzeitig auf die neuen An- forderungen reagieren und entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten kontinuierlich anbieten. Im Idealfall werden die Beschäftigten dazu befä- higt, während jeder Lebensphase die notwendigen Kompetenzen und Qualifikationen zu erwerben, damit sie sowohl die Herausforderungen der Arbeit von heute als auch von morgen meistern können. In diesem Zusammenhang gilt es, die passenden Lernformen auszuwählen und innovative Lernformate zu erproben. Die neuen digitalen Möglichkei- ten als Chance zu nutzen und gewinnbringend einzusetzen, schreibt der Gestaltung des digitalen Lernens und Lehrens große Bedeutung zu. Daran anknüpfend kommt Führungskräften eine besondere Rolle zu, um das Ler- nen in Unternehmen zu fördern und eine entsprechende Lernkultur zu etablieren. Durch diese kann zum Beispiel das Engagement von Beschäf- tigten gesteigert und ihre Leistung verbessert werden. Auch eine positive Fehlerkultur kann zu positiven Effekten führen. Beschäftigten wird ermög- licht, gemeinsam aus Fehlern zu lernen und Innovation voranzutreiben, was wiederum Unternehmen wettbewerbsfähig macht. Die entsprechen- de Lernkultur kann außerdem dazu beitragen, die Motivation zum Lernen zu steigern. Gemeinsam ein Ziel zu verfolgen und im Team zu arbeiten, ist dabei ein wesentlicher Faktor der Motivation. ❚ Sind es technologische und kognitive Fähigkeiten, die gesucht werden? Un- umstritten ist, dass zukünftig IT- und Medienkompetenz, nicht zuletzt, um im Autorin des Beitrags ist Eva Walbröl, Projektmanagerin, Business Development Group Smart Work am FIR an der RWTH Aachen. 20 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

WEITERBILDUNG BIB UND FHDW „Die Praxisorientierung ist maßgeblich“ Das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe e. V. (bib) ist 50 Jahre alt geworden. Auf Initiative und mit Unterstützung von Heinz Nixdorf wurde der private, gemeinnützige und staatlich anerkannte Bildungsträger 1972 in Paderborn gegründet. An seinen Bildungseinrichtungen bib Interna- tional College und Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurden über 40.000 Menschen aus- und weitergebildet. bib-Schulleiter Frank Lammersen über das Erfolgskonzept. Herr Lammersen, Sie sehen in der engen Verzahnung von Ausbildun- gen am bib und Studiengängen an der FHDW ein Alleinstellungsmerk- mal in der Bildungslandschaft. Wor- an machen Sie das fest? Frank Lammersen: Durch die Zugehörig- keit zu einem gemeinsamen Bildungsin- stitut gelingt die Abstimmung der Curri- cula hervorragend. So schaffen wir es, Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss über bib und FHDW auf den Feldern Informatik und Wirtschaft bis zur Promotion zu entwickeln. Diese Durchlässigkeit ist so problemlos selten in Deutschland zu finden. bib-Schulleiter Frank Lammersen mit seiner Stellvertreterin Bettina Oberhoff-Richbell (M.) und der Leiterin Akademische Kooperationen, Sarbina Schmidt, die die Bachelor-Programme des bib verantwortet. Stichwort Weiterbildung und Fach- kräftemangel: Einmal erworbenes Wissen veraltet immer schneller. Unternehmen sind gefordert, ihre Beschäftigten regelmäßig zu quali- fizieren. Welche Unterstützung können Unternehmen von Ihnen erwarten? Frank Lammersen: Mit der Fachschule bietet das bib International College Pa- derborn wieder eine Weiterbildung, und zwar zum Bachelor Professional, an. Dies ist erst der Startpunkt unserer Initiative, um Weiterbildungsmöglichkeiten für die Region – passgenau auch für Unterneh- men – zu entwickeln und anzubieten. Eine Stärke, die Sie gerne hervorheben, ist Ihre Kooperation mit den Unternehmen in der Region. Inwieweit können Sie besondere Anforderungen seitens der Wirtschaft in Ihren Ausbildungs- und Studienangeboten berücksichtigen? Können Sie dafür ein Beispiel nennen? Frank Lammersen: Die Praxisorientierung ist maßgeblich, auch für die Un- ternehmen. Dies ist einerseits mit dem dualen Studium der FHDW abgebil- det, andererseits durch die Dualität der IT-Berufsausbildung in unserer IT- Berufsschule des bib gegeben. In den vollschulischen Ausbildungen des bib sind auch Praxisphasen integriert, die durch die Unternehmen und das bib bewertet und auf dem Abschlusszeugnis dokumentiert werden. So können sich die Unternehmen bei Bewerbungen der bib-Absolventen ein schnelles Bild von deren Praxistauglichkeit machen. Die aktuellen Anforderungen der Unternehmen sind in der Regel nicht als besonders zu bezeichnen. Die Nutzung von arbeitsüblicher Hard- und Software, aktuelle Unterrichtsinhalte sowie die Abstimmungen mit den Unternehmen scheinen in der heutigen Bildungslandschaft schon als „be- sonders“ von den Unternehmen bewertet zu werden. Mit Unternehmen welcher Branchen arbeiten Sie besonders inten- siv zusammen? Frank Lammersen: Die Branchengrenzen sind nicht entscheidend. Wichtig sind Berufe, bei denen Informationen zu verarbeiten sind. Informatiker, Wirt- schaftsinformatiker auf der einen Seite und betriebswirtschaftlich ausgebil- dete Fachkräfte auf der anderen Seite werden in jeder Branche benötigt. IT- Unternehmen sind in der IT-Berufsschule fachbezogen in der Überzahl. 50 Jahre nach Gründung des bib hat sich in der Berufs- und Ar- beitswelt vieles verändert. Wie hat sich dieser Wandel auf Ihre Arbeit ausgewirkt? Frank Lammersen: Natürlich wandelten sich die Unterrichtsinhalte – wie z. B. Entwicklungen der Programmiersprachen oder der Webseiten, Virtu- al Reality, Augmented Reality. Aber auch bei den Berufsbildern ist ein Wandel festzustellen – dazu gehören Game Developer, Game Artists, Me- diendesigner, Medieninformatiker. Daneben hat sich die Art der Wissens- und Informationsvermittlung geändert. Heute sind z. B. Online-Beratun- gen und Distanz-Unterricht selbstverständlich, der Unterricht wird digital mittels MS Teams begleitet. Ein Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie Ihre beiden Bildungsträger in den kommenden Jahren und wo liegen die größten Herausfor- derungen? Frank Lammersen: In Zusammenarbeit mit den Kooperationsunternehmen werden bib und FHDW stärker gemeinsam passgenaue Personalentwick- lungs- und Personalweiterbildungsmaßnahmen anbieten, um dem Fach- kräftemangel insbesondere in der IT entgegenzuwirken. So wird es Program- me am bib geben, um Schülerinnen und Schüler mit Realschulabschluss im Bereich der Informatik „fit zu machen“ für eine duale Ausbildung oder für ein duales Studium. Auch im Bereich der Betriebswirtschaft planen wir ein „Stu- dium ohne Abi“, das in nur vier Jahren zum Bachelor-Abschluss führt. Herausfordernd bleibt der dynamische Aus- und Weiterbildungsmarkt, an dem sich bib und FHDW mit Hilfe der Kooperationsunternehmen als Bil- dungspartner empfehlen. ❚ 22 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

BÜRO- UND ARBEITSWELTEN NEW WORK UND HYBRIDES ARBEITEN Wie das Büro zum attraktiven Ort wird Noch nie gab es für Wissensarbeiter so viele Möglichkeiten, den Arbeitsplatz frei zu wählen. Damit hybrides Arbeiten wirklich funktioniert, gilt es einiges zu beachten. nungsstätten, Kreativbereiche, die sich für interaktives Arbeiten eignen. Vor zwei Jahren musste es schnell gehen, in- nerhalb kürzester Zeit wechselten Tausende Mitarbeiter ins Homeoffice. Die Pandemie zwang zu diesem abrupten Wechsel vom Büro in die eigenen vier Wände. Was damals für die Meisten eher gewöhnungsbedürftig erschien, ist zumindest für einen Teil der Beschäftigten zur neuen Normalität geworden. Trotz Aufhe- bung der Homeoffice-Pflicht, arbeiten viele Beschäftigte weiterhin zu Hause, per Video- konferenz tauschen sie sich mit Kollegen oder Kunden aus und fahren nur an einigen Tagen ins Büro. Viele sind zufrieden damit, für fast die Hälfte der Menschen in Deutschland hat sich die Arbeitswelt durch den Wandel zu hybriden Arbeitsmodellen verbessert, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungs- forschungsinstituts Civey zeigt. Dennoch wünschen viele Unternehmen eine - zumin- dest teilweise - Rückkehr ihrer Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter in die Büros. Doch wie kann diese funktionieren? Das sei keineswegs ein „Selbstgänger“ wie Birgit Gebhardt betont. Die Trendexper- tin hat im Auftrag des „Industrieverband Büro und Arbeit e.V.“ (IBA) eine Studie zum Thema „New Work Order“ herausgege- ben und festgestellt, dass sich viele Bürotätige die Frage stel- len, wofür sich der Weg an den Arbeitsplatz lohnt. Sie würden genau überlegen, welche Arbeitsumgebung sie bei welcher Arbeitsabsicht unterstützt. Was macht das Büro attraktiv, wenn grundsätzlich von überall gearbeitet werden kann? Welche Umgebung benötigen hybride Arbeitsweisen? Wie lassen sich informelle, spontane und ungeplante Begegnungen und Kommunikation in aus- Künftige Büros benötigen weniger Schreibtische, dafür aber wesentlich mehr dynamische Arbeits- flächen und Begeg- reichendem Maße sicherstellen, auch wenn die Belegschaften räumlich stark verteilt sind? Welche Tools fördern die virtuelle Teamarbeit? Wie muss die Büroumgebung für das „Neue Normal“ aussehen? Gefragt sind insbesondere Lösungen, die das Office attraktiver für Teamarbeit, Austausch und so- ziale Interaktion machen. Anstelle starrer Ar- beitsplätze werden Räume für neue, kreative Arbeitsformen geschaffen. Doch wie sehen solche Arbeitsorte aus? Viele Fragen, die zei- gen, wie komplex die Gestaltung einer hybri- den Arbeitswelt ist. Untersuchungen des Weltwirtschaftsforums zufolge müssten sich Unternehmen langfris- tig darauf einstellen, dass etwa 30 Prozent der Büroarbeitsplätze belegt sind. Das sei ein optimales Verhältnis zwischen Mitarbeiten- den und verfügbaren Arbeitsplätzen. Um zu vermeiden, dass täglich um die freien Schreibtische gekämpft wird, empfehlen Ex- perten ein Desksharing-Konzept. Das setzt jedoch eine präzise Organisation der vorhandenen Fläche voraus. In ihr sehen Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) den Schlüssel des Erfolgs. Sie empfehlen Buchungssysteme für Arbeitsplät- ze und -räume, die u. a. auch soziale Funktionalitäten erfüllen, die für eine hohe Begegnungswahrscheinlichkeit innerhalb von Teams, aber auch für fach- und funktionsübergreifende Begegnungen sorgen. „So wird das Büro, ausgestattet mit diesem digitalen Layer, zum Ort spontaner Begegnungen und eines informellen Austauschs“, so die Fraunhofer For- scher. In hybriden Besprechungsräumen könne zudem eine möglichst friktionsfreie hybride Zusammenarbeit zwischen Gruppen in Präsenz und verteilten Teilnehmenden oder Be- schäftigten, die sich aus dem Homeoffice oder von einem Arbeitsort im Ausland zuschalten, gelingen. Weniger Beschäftigte vor Ort im Büro, bedeutet auch weniger Schreibtische. Das stellt die Frage nach der Nutzung der frei gewordenen Flächen. Trendexpertin Gebhardt sieht hier eine Aufgabe von Flächenplanern, Personalabteilungen und Mit- arbeitenden, sich gemeinsam Gedanken über das Leistungs- versprechen vom künftigen Büro zu machen. Ein Umzug in neue Räumlichkeiten ist dabei nicht unbedingt erforderlich – der eingesparte Platz lässt sich auf andere vorteilhafte Wei- se nutzen. Diese neugewonnenen Flächen können zukünftig gezielt als Begegnungspunkte dienen, entweder für Mee- tings innerhalb des Teams, Schulungen oder bei Besuch durch Kunden des Unternehmens. Der Meetingpoint als inspirierender und kreativer Ort. Foto: Thonet 24 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

BÜRO- UND ARBEITSWELTEN INTERVIEW „Begegnung ist Voraussetzung für viele Formen der Zusammenarbeit“ Arbeiten im Büro, im Homeoffice, virtuell per Videokonferenz oder mobil an einem anderen Ort: Viele Mitarbeiter möchten selbst entscheiden, wo sie ihre Arbeit verrichten. Trotzdem behält das Büro seine Berechtigung. Ändern werden sich jedoch die Anforderungen an die Arbeitsumgebung, wie Barbara Schwaibold, Sprecherin des Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA) erklärt. Frau Schwaibold, unsere Arbeitswelt befindet sich seit einigen Jahren in ei- nem radikalen Wandel. Die globale Situ- ation hat eine Veränderung des bis da- hin geltenden Status quo erzwungen. Die Art, wie und wo wir arbeiten, hat sich nachhaltig verändert. Neue Ar- beitsmodelle haben sich gefunden und etabliert. Was etwa früher eher die Aus- nahme war, ist heute plötzlich gelebter Alltag: das Homeoffice. Doch viele Un- ternehmen wünschen sich eine - zumin- dest teilweise - Rückkehr ihrer Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter in die alten Büros. Wie kann eine sichere Rückkehr ins Büro funktionieren? Barbara Schwaibold: Gut geplante Büros sind per se vergleichsweise sichere Orte. Schon die Aufstellung der Arbeitsplätze gibt einen gewissen Sicherheitsabstand vor und bei Bedarf können – wie zu Beginn der Coro- na-Pandemie geschehen – schnell zusätzli- che Maßnahmen getroffen werden. Kritisch ist die Situation nur dort, wo Mitarbeiter dicht an dicht sitzen, sei es um Flächenkos- ten zu sparen oder weil die Belegschaft schnell gewachsen ist. Dann muss für Abhilfe gesorgt werden und das nicht nur aus Gesundheitsaspekten, sondern weil so niemand gerne arbei- tet. Außerdem gehen derart beengte Verhältnisse zu Lasten der Produkti- vität. Aus zahlreichen Untersuchungen weiß man, dass erzwungene Nähe nicht etwa Kommunikation fördert, sondern diese im Gegenteil behindert. Wer Teamwork will, muss folglich Platz dafür schaffen. Wo liegen die besonderen Herausforderungen bzw. Aufgaben für die Unternehmen bei der Raum- / Bürogestaltung in einer hybriden Arbeitswelt? Barbara Schwaibold: Zunächst in der Bedarfsermittlung und dann in der Entwicklung von Einrichtungskonzepten, die offen für Veränderungen sind. Letztendlich weiß derzeit kein Unternehmen, wie es in fünf oder zehn Jahren aufgestellt sein wird. Das ist aber der Planungshorizont, von dem wir bei einer Einrichtungsplanung ausgehen. Kurzfristig steht somit die Frage im Raum, wieviel Arbeit im Homeoffice erledigt wird und wann die Beschäftigten ins Büro kommen – alle gleichzeitig oder zeitlich versetzt. 26 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück Barbara Schwaibold: „Ein sympathisches Unternehmen ist ein Unternehmen, in dem die Beschäftigten sich den Raum und dessen Einrichtung zu eigen machen.“ klassischen Darüber hinaus geht es um die Frage, wie wir künftig arbeiten werden. Wie sieht die Zu- sammenarbeit im Unternehmen aus? Wie wird die Zusammenarbeit mit externen Part- nern aussehen? Nun könnte man auf die Idee kommen, erst einmal abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln und dann die Büros an die neuen Anforderungen anzupassen. Das klingt gut, führt aber fast zwangsläufig zu einem „Henne-Ei-Problem“. Wenn die Räume nämlich nicht verändert werden, fehlen fast immer die notwendigen Voraussetzungen, um neue Formen der Zu- sammenarbeit auszutesten. Die wären aber dringend notwendig, um sich auf individua- lisierte Kundenwünsche und einen globalen Markt einzustellen. Also gilt es, erste Anpas- sungen zu machen, ohne sich allzusehr fest- zulegen. Eine gute Einrichtung besteht da- her künftig immer aus zwei Komponenten: einer soliden Basis aus ergonomischen und auch sonst gut gestalteten Arbeitsplätzen, als Option im Büro oder im Homeoffice, und aus flexibel nutzbaren Elementen, die sich ohne großen Aufwand an veränderte Anfor- derungen anpassen lassen. A B I : o t o F Wohin geht der Trend: Soll das Büro in einer hybriden Arbeitswelt eher ein attraktiver Begegnungsort werden, oder eher eine Lern- und Arbeitswelt? Welchen Mehrwert muss das Büro künftig liefern? Barbara Schwaibold: Begegnung ist Voraussetzung für viele Formen der Zusammenarbeit, schließlich bleiben Vertrauen und kreatives Teamwork früher oder später auf der Strecke, wenn man sich nicht in die Augen schauen kann. Trotz einer Vielzahl digitaler Tools reicht hier nichts an die persönliche Begegnung heran. Das gilt sowohl im Hinblick auf die Qualität der Arbeit als auch mit Blick auf Teamzusammenhalt und die Verbunden- heit zum Unternehmen. Im vergangenen Jahr hat ein Team der Universität Paderborn für uns einen größeren Datensatz aus zwei Beschäftigtenbefra- gungen ausgewertet. Das Ergebnis war nicht ganz unerwartet, aber den- noch auch für uns hochinteressant. So ist es in erster Linie die Arbeitsatmo- sphäre, die Beschäftigte an Unternehmen bindet und gleichzeitig als Faktor im Kampf um neue Arbeitskräfte zählt. Wie die Arbeitsatmosphäre wahrgenommen wird, hängt wiederum in erster Linie vom Verhalten der

BÜRO- UND ARBEITSWELTEN Flexibilität durch modulare Gestaltungsfreiheit. Purismus und Leichtigkeit charakterisieren den Konferenztisch Spider. - Advertorial - FEBRÜ Büros neu denken – die Zukunft ist jetzt Febrü entwickelt und produziert innovative Möbel für zukunftsfähige Arbeitswelten. Bei der Planung einzigartiger Bürolandschaften setzt das Herforder Unternehmen auf Mitarbeiterbeteiligung. Die modularen Möbel sind vor allem eins: flexibel. Die Pandemie brauste wie ein gewaltiger Sturm durch die Büros, stellte unsere Arbeitsstrukturen auf den Kopf und befeuerte einen Paradigmen- wechsel, der bereits vor der Homeoffice-Pflicht in der Luft lag. Mitarbeiten- de wünschen sich mehr Selbstbestimmung und Flexibilität. Einst war die tägliche Anwesenheit im Büro die Grundlage aller Arbeit. Heute entgren- zen sich Raum und Zeit. Dank der Digitalisierung wird hybrides Arbeiten möglich und gefordert. Ob familiengeführtes Unternehmen, klassischer Mittelstand oder öffentlicher Dienst: Sie alle haben verstanden, dass ein Wandel vollzogen werden muss, um die Arbeitgeberattraktivität zu stei- gern und die Zukunftsfähigkeit der Firma zu sichern. Die Frage, mit der sich die meisten beschäftigen: Wie ortsgebunden werden die Arbeitsplätze in Zukunft sein? Wie viel Remote-Arbeit bleibt und wo ist eine Präsenz im Büro nötig? Klar ist, Büroräume brauchen ein Update. New Work – individuelle Arbeitsstrukturen Der Herforder Büromöbelhersteller Febrü hat vor vielen Jahren erkannt: Selbst das schönste Office findet keine Zustimmung, wenn es nicht auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingeht. Neben innovativen Lösungen für zukunftsfähige Arbeitswelten hat Febrü 2021 das New Work-Netzwerk HALLO ARBEIT gegründet, welches alle Kompetenzen vereint, nachhaltige, mitarbeiterorientierte Büros zu gestalten. Wichtig dabei: Alle im Team mit- zunehmen, um bedeutende Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen und gleichzeitig den Teamzusammenhalt und die Vertrauenskultur zu fördern. Denn nichts ist teurer, als gute Kolleginnen und Kollegen zu verlieren. Das deutschlandweit agierende Beratungsnetzwerk unterstützt Unternehmen dabei, gemeinsam mit den Mitarbeitenden individuelle Lösungen zu erar- beiten und passgenaue New Work-Konzepte zu entwickeln. Febrü – Innovationen aus Ostwestfalen Febrü gehört zu den führenden Herstellern von Büromöbeln in Deutschland. Das Herforder Unternehmen gestaltet und organisiert Arbeitsräume von Grund auf neu. Weg von starren Strukturen hin zu agilen Bürolandschaften, die vielfältige Arbeitssituationen, Teamarbeit, Wissensaustausch und virtuel- le Meetings genauso ermöglichen wie ruhiges, konzentriertes Arbeiten. Die innovativen Produkte werden im Herforder Werk von rund 250 Mitarbeiten- den entwickelt, geplant und gefertigt. Interessierte sind herzlich eingeladen, den Showroom zu besuchen, sich von New Work begeistern zu lassen und die große Produkt- und Materialvielfalt vor Ort zu erleben. ❚ www.februe.de und www.halloarbeit.de Allrounder fürs Büro - dort arbeiten, wo man gerade mag. 28 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück Ergonomisch arbeiten mit dem innovativen Schreibtischsystem Active 2.0.

IT- UND SICHERHEITSLÖSUNGEN IT-SICHERHEIT Hacker rüsten auf Die Gefahr eines Unternehmens, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, war noch nie so groß wie heute. Und obwohl das Bewusstsein für die Bedrohung vorhanden ist, haben nur wenige einen Notfallplan. gar auch künftig darauf ver- zichten. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Cyber- angriffe erleichtern oder er- schweren – sie sind die erste Abwehrreihe gegen Cyberkri- minelle. Unternehmen sollten unbedingt über Risiken und Angriffsarten aufklären und Hinweise für das richtige Ver- halten geben“, so Mann. i o d u t s 2 a r / m o c . f r 3 2 1 © Denn der Schaden, der der deutschen Wirtschaft durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten, Spionage und Sa- botage entsteht, ist enorm. Ex- perten des Bitkom schätzen ihn auf rund 203 Milliarden Euro jährlich. Praktisch jedes Unternehmen in Deutschland wird Opfer: 84 Prozent der Firmen waren im vergangenen Jahr betroffen. Dabei sind die Angriffe aus Russland und China zuletzt sprunghaft angestiegen. 43 Prozent der betroffenen Unternehmen haben mindestens eine Attacke aus Chi- na identifiziert. 36 Prozent haben Urheber in Russland ausgemacht. Zugleich gehen die Angreifer immer professioneller vor. Erstmals liegen das organisierte Verbrechen und Banden an der Spitze der Rangliste der Täterkreise. Bei mehr als der Hälfte der betroffenen Unternehmen kamen Attacken aus diesem Umfeld. „Die Angreifer werden immer professioneller und sind häufiger im organisierten Verbrechen zu finden, wobei die Abgrenzung zwi- schen kriminellen Banden und staatlich gesteuerten Gruppen zunehmend schwerfällt. Allerdings zeigen die Ergebnisse in die- Hacker, die sich auf den Unter- nehmensservern herumtrei- ben, der Abfluss von wichtigen Geschäftsdaten oder Ransom- ware, die Festplatten ver- schlüsselt und die IT-Nutzung unmöglich macht: Auf solche Cyberattacken sind viele Unter- nehmen in Deutschland immer noch unzureichend vorberei- tet. Nur gut jedes Zweite ver- fügt über einen Notfallplan mit schriftlich geregelten Abläufen und Ad-hoc-Maßnahmen für den Fall von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als tau- send Unternehmen aus allen Branchen repräsentativ befragt wurden. „Bei der Abwehr eines Cy- berangriffs ist Zeit eine ganz entscheidende Komponente. Alle Un- ternehmen sollten entsprechende Vorbereitungen treffen und ei- nen klar geregelten Notfallplan aufstellen, um im Fall der Fälle nicht wertvolle Zeit zu verschwenden“, sagt Simran Mann, Referentin Si- cherheitspolitik beim Bitkom. Aktuell ist die Vorbereitung auf Cyberangriffe auch eine Frage der Unternehmensgröße. Große Betriebe mit 100 bis 500 Beschäftig- ten sowie 500 und mehr Mitarbeitenden haben deutlich häufiger einen Notfallplan aufgestellt als kleinere mit 10 bis 99 Beschäftig- ten. Dabei kann jedes Unternehmen Opfer von Cyberattacken werden, unabhängig von Branche und Größe, wie Simran Mann betont: „Ist die Firmen-IT erst einmal infiziert oder lahmge- legt, entstehen den Unterneh- men hohe Kosten, die bis hin zu wochenlangen Produktions- ausfällen gehen können.“ Nachholbedarf haben die Unter- nehmen auch bei der Sensibili- sierung der Belegschaft rund um Cybersecurity. Nur etwa 60 Prozent regelmäßige Schulungen zu Sicherheitsthe- men durch, wobei es hier keine Unterschiede zwischen großen und kleinen Betrieben gibt. Je- des vierte Unternehmen will so- Cyber Security führen 30 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück Managed Service Provider Wir suchen weitere IT-Spezialisten im Microsoft-Umfeld Ihr Partner K&K Networks GmbH:      IT Dienstleistungen für den Mittelstand M365 / Azure Cloud Transformation IT-Sicherheit Cyber Security Check Network / Backup as a Service www.kuk-networks.de — info@kuk-networks.de — Tel. 02303-25400-0

IT- UND SICHERHEITSLÖSUNGEN AKTIV GEGEN CYBER-BEDROHUNGEN Unternehmer tragen die Verantwortung Die Anzahl von Cyberangriffen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Unternehmer sind gefordert. Sie müssen handeln, weil sie die Verantwortung tragen. Andreas Tracz, Geschäftsführer der K&K Networks GmbH, über die Schäden, die durch Hackerangriffe entstehen und wie man proaktiv gegensteuern kann. Jeden Tag erreichen uns neue Mel- dungen, erst vor kurzem sind alle 79 Industrie- und Handelskammern (IHK) deutschlandweit angegriffen worden. Die Kommunikation aller Kammern war extern nicht möglich und intern massiv gestört. Wenn alle Ausfälle und die damit ver- bundenen Zusatzarbeiten wie Briefe, Telefonate und die Aufwendungen der „Säuberung“ zusammengerech- net werden, ist sicherlich eine Scha- denssumme eingetreten, die im sie- benstelligen Bereich liegt. Aber auch insgesamt erreicht die Zahl der Hackerangriffe immer wei- tere Rekordwerte. Die Kosten, die dadurch entstehen, sind immens. Der Digitalverband Bitkom beziffert die jährlichen Schäden für die deut- sche Wirtschaft auf unglaubliche 223 Milliarden Euro durch Daten- diebstahl, Spionage und Sabotage. Von Ransom-Attacken, die zum Ausfall von Informations- und Produktionssystemen und da- durch zu Störungen von Betriebsabläufen führen, geht die größte Gefahr aus. Durch die Arbeit im Homeoffice entstehen in den Unterneh- mensnetzen zusätzliche „offene Türen“ nach außen, die auch von Kriminellen ins Ziel genommen werden. Cyber-Angriffe stellen regelmäßig auch eine Datenschutzverletzung dar, wenn eine Veränderung, ein Verlust oder ein unbefugter Zu- griff auf personenbezogene Daten erfolgt ist. Diese Sicher- heitsvorfälle müssen nach § 33 Abs. 1 DSGVO innerhalb von 72 Stunden den zuständigen Datenschutzbehörden gemel- det werden und eine konkrete Beschreibung des Sachver- halts enthalten. In der Regel ist die Geschäftsführung in Ver- bindung mit den jeweiligen Datenschutzbeauftragten verantwortlich. Werden diese Vorfälle nicht innerhalb 72 Stunden gemeldet, können diese empfindliche Bußgelder Andreas Tracz, Geschäftsführer der K&K Networks GmbH: „Unternehmen und deren Verantwortliche können dem Thema Cybersicherheit bereits mit relativ wenigen Maßnahmen ein deutlich höheres Schutzniveau geben.“ nach sich ziehen. Nicht selten wer- den die nicht gemeldeten Vorfälle zum teuren Bumerang, falls andere wie Mitarbeiter, Kunden oder Liefe- ranten durch die Angriffe mit betrof- fen wurden. Diese steigenden Zah- len wirken sich auch auf die Schadensabsicherung, sprich Versi- cherungen aus. Zusatzversicherungen für Unterneh- men helfen, Schäden, die im Zusam- menhang mit Hacker-Angriffen oder sonstigen Attacken von Cyberkrimi- nellen entstehen, abzudecken. Aber auch hier sieht man, dass die Policen steigen und die Versicherun- gen von den Unternehmen verlan- gen, sich ihre IT genauer anzusehen und Security-Schwachstellen der ei- genen IT zu beseitigen. Unternehmen und deren Verant- wortliche können dem Thema Cy- bersicherheit bereits mit relativ we- nigen Maßnahmen ein deutlich höheres Schutzniveau geben. Die Kombination aus wenigen Schutzmaßnahmen wie zum Bei- spiel Multi-Faktor-Authentifizierung, Einschränkung von Zu- griffsberechtigungen, zeitnahe Installation von sicherheitsre- levanten Updates, Nutzung einer Antiviren-Antimalware Lösung und ein vernünftiges Backup-Konzept sorgen schon für eine verbesserte Schutzwirkung von über 95 Prozent. Es gibt Anbieter von sogenannten „Security Suites“, die einen großen Teil dieser Anforderungen abdecken. Für viele Unter- nehmen kann es sinnvoll sein, diese Dienstleitungen als Ma- naged Service zu beziehen. Das Thema Fachkräftemangel, höhere Sicherheitsstandards, Minimierung von Haftungsan- sprüchen und Spezialwissen bzw. Kompetenzen sind nur ei- nige Beispiele, warum es Sinn macht, sich damit frühzeitig zu beschäftigen. ❚ www.kuk-networks.de 32 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

IT- UND SICHERHEITSLÖSUNGEN GÜNTER & PARTNER TELECOM - Advertorial - Moderne Kommunikationslösungen für optimale Produktivität Die Innovationsgeschwindigkeit auf dem Telekommunikationsmarkt ist groß. Angesichts immer größerer Produkti- vität wird modernste Technik für Unternehmen wichtiger. Doch welche Lösung ist die beste? Das ITK-Systemhaus Günter & Partner Telecom GmbH sieht sich als Partner, der mit Know-how und Weitsicht berät. Als das Detmolder Unternehmen vor 34 Jahren von Bernd Günter ge- gründet wurde, sah die Telekommunikationsbranche noch ganz anders aus. Vieles hat sich seitdem verändert. In dieser Zeit hat der ITK-Dienst- leister mehrere technische Epochen durchlaufen, wie zum Beispiel die Einführung der ISDN-Technologie, die schon längst wieder der Vergan- genheit angehört. Heute sorgen IT- und softwaregetriebene Lösungen für die reibungslose Kommunikation. „Die zahlreichen Technologie- sprünge in der Telekommunikation sind für viele Unternehmen eine be- sondere Herausforderung. Da ist es wichtig, einen Partner an der Seite zu haben, der das notwendige Wissen und Know-how mitbringt und bei der Entscheidung für eine Kommu- nikationslösung mit Weitsicht be- ratend unterstützt“, sagt Geschäfts- führer Marcel Vogt, der gemeinsam mit Bernd Günter die Verantwor- tung für 16 Mitarbeiter trägt. Der ITK-Spezialist kennt den Betrieb sehr gut, hier war er in den letzten Jahren zunächst in der Technik und später im Vertrieb tätig war. Marcel Vogt, Geschäftsführer Günter & Partner Telecom, setzt auf weiteres Wachstum in den nächsten Jahren. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung, aber auch die Coro- na-Pandemie haben die Bedarfe und Anforderungen in den Unternehmen verändert. „Die Entwicklung geht eindeutig weg von großen Telefonanlagen hin zu Lösungen wie Cloud-Telefonie, virtuellen Maschinen, Server-Installatio- nen, die Telefonie mit Microsoft Teams oder hybride Anlagen. Und auch die Kopplung einer klassischen Anlage mit Microsoft Teams ist möglich“, sagt Vogt. Was sich im Einzelnen hinter jede dieser Technologien verbirgt, er- schließt sich dem Anwender oftmals nicht im Detail. Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe, zu informieren und mögliche Vor- und Nachteile dar- zustellen. Letztendlich kommt es uns darauf an, für den Kunden die beste Lösung zu finden“, betont der Unternehmer. Die Lipper, die seit vielen Jahren auch mit einem Standort in Bielefeld prä- sent sind, liefern Lösungen für Industrie, Handwerk und Verwaltung. Als Partner der Telekom bieten sie nicht nur Mobilfunk und DSL-Anschlüsse, ihr Leistungsportfolio erstreckt sich auch auf den Bereich Netzwerk-Infra- struktur. Dazu gehört die Installation von WLAN und Switchen im großen Stil, die in Logistikzentren, Hotels, Büros und öffentlichen Gebäuden für eine reibungslose Kommunikation sorgen. „Da sind gut 300 oder 400 Access-Points notwendig, aber auch für kleine Betriebe werden wir aktiv, hier geht es in der Regel um die Einrichtung von zwei Access-Points“, so der Geschäftsführer. Die Anforderungen an die Leistung und Komplexität von Netzwerken seien in den letzten Jahren anspruchsvoller geworden, weil u. a. die Bereitstellung unternehmenskritischer Multimediaanwendungen, die Unterstützung von Geräten der nächsten Generation, die Mobilität und Virtualisierung immer stärker nachgefragt würden. „Das setzt voraus, dass der Sicherheitsaspekt als integrierter Bestandteil in allen Varianten des Zu- griffs auf das Netzwerk einfließt. Nur so kann die Komplexität reduziert und die Sicherheit verbessert wer- den“, weiß Marcel Vogt. Auch die Installation von leistungs- fähigen Datennetzwerken und von gemanagter Software aus der Cloud, ist ein Geschäftsfeld des ITK- Spezialisten. „Immer mehr Unter- nehmen möchten nur noch einen Internetanschluss haben. Sie ent- scheiden sich bewusst dafür, Tele- fonanlage, Server und Firewall ins Rechenzentrum auszulagern“, be- schreibt Vogt einen Trend. Investitionen in das Wissen der eige- nen Mitarbeiter seien eine wichtige Voraussetzung, um die stetig steigenden Innovationsgeschwindigkeiten zu bewältigen. Dies erfolgt über Ausbildungen und Zertifikate, die durch Lieferanten und Hersteller sowie durch interne Weiterbildungsangebote sichergestellt werden, wie Marcel Vogt betont. Dennoch sei auch der Fach- kräftemangel ein Thema. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter zu bekommen, gestalte sich schwierig. Durch die Ausbildung junger Men- schen versuchen die Detmolder die Situation abzumildern, aktuell erler- nen drei Azubis den Beruf des Fachinformatikers. Marcel Vogt schaut optimistisch in die Zukunft. In den nächsten Jahren soll das Unternehmen weiter wachsen. „Perspektivisch geht es nach vorn. Ich bin mir sicher, dass wir dieses Ziel auch erreichen werden. Wir haben in den letzten Jahren ein junges und motiviertes Team aufgebaut. Wie die Telefo- nie zukünftig aussieht, das kann heute niemand genau sagen. Ohne Verän- derungen wird es nicht gehen. Wir haben jedoch den Markt im Blick, neh- men Trends und Entwicklungen früh wahr und sind bereit, auf neue Technologien zu reagieren.“ ❚ www.guenter-partner.de 34 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

UNTERNEHMEN MASCHINEN- UND ANLAGENBAU Enabler für mehr Nachhaltigkeit Der Maschinen- und Anlagenbau steht wie kaum eine andere Industriebranche für Innovation und techno- logisch fundiertes Know-how. Der Branche gelingt es immer wieder, Lösungen zu entwickeln, die nicht nur die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern auch die ihrer Kunden. a o M e L / r e i v i l Auch wenn es momentan in nahezu al- len Branchen knirscht, Lieferengpässe, die Energieversorgung und der Klima- wandel machen vor keinem Unterneh- men halt, sind die Zukunftsaussichten des Maschinen- und Anlagenbaus glänzend, wie Hans-Jürgen Alt betont: „Die Branche ist prädestiniert, unsere drängendsten Herausforderungen zu meistern: Die Maschinenbauer sind in der Lage, bei allem, was wir vor der Brust haben, wie Energiewende, Dekar- bonisierung, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft, die Lösungen anzu- bieten, die uns weiterbringen. Der Ma- schinenbau kann mit seinen Anlagen weiterhelfen.“ Mit dieser Ansicht ist der Geschäftsführer VDMA des Landesverbands NRW nicht allein. Es gibt zahlreiche Experten, die das genau so sehen. Sie sind sich einig, dass die innovative Branche eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung des globalen Treibhausgas-Ausstoßes einnimmt. Nicht nur, weil Maschinen immer ef- fizienter und damit ressourcenschonender ihren Dienst verrichten, son- dern auch, weil die Anlagenbauer die gesamte Industrie weltweit mit modernster Technologie ausstatten. Der Einsatz grüner Technologien aus dem Maschinenbau ist ideal, um die klimaneutrale Produktion schnell umzusetzen. m o c . f r 3 2 1 © O l Das belegt auch die aktuelle Unter- suchung „Nachhaltigkeit – Chance für den Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland, die die Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) und der VDMA durchgeführt haben. „Wenn Ma- schinenhersteller ihren Kunden aus der Industrie grüne Technologien anbieten und den Umstieg auf eine ressourcen- schonende Produktion voranbringen, lassen sich die 35 Gigatonnen an Emissi- onen in der Industrie um 86 Prozent oder umgerechnet 30 Gigatonnen sen- ken“, so die Ergebnisse der Studie, 35 Gigatonnen CO2-Äquivalente erzeugen die OECD- und BRIC-Staaten jedes Jahr. Der Maschinenbau kann mit seinen Technologien die Treibhausgasemissionen so gut wie aller Industrien sen- ken helfen – vom Energiesektor über die Landwirtschaft bis zur Hightech- Schmiede. Beispiele, die zeigen, wie das hohe prozess- und verfahrens- technische sowie technologische Know-how bei den Endabnehmern zu einer energie- und ressourcenschonenden Produktion führen, gibt es viel- fach. „Die Maschinenhersteller haben es in der Hand, noch mehr grüne Technologien zu entwickeln und anzubieten. Wichtig ist hier vor allem eine globale Marktperspektive, um größtmöglichen Nutzen zu generieren“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. 36 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

UNTERNEHMEN AUTOMATION IM MASCHINENBAU - Advertorial - Smarte Technologien für die Produktion von morgen Die zunehmende Digitalisierung und der wachsende Fachkräftemangel sind längst in allen Bereichen der Industrie angekommen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen kämpfen mit den steigen- den Anforderungen des Marktes: Nicht nur der erhöhte Personalbedarf durch eine verstärkte Inhouse- Fertigung, auch der wachsende Wettbewerbsdruck hinsichtlich Effizienz und Qualität für eine just-in-time Lieferung setzen produzierende Unternehmen zunehmend unter Druck. Abhilfe können hier clevere Automationslösungen schaffen. Sie unterstüt- zen schon bei kleinen und mittleren Serien die Produktionsprozesse durch den Einsatz von Robotern. Auf diese Weise lassen sich Werkstücke schnell, effizient und prozesssicher fertigen, Ausfallzeiten in der Fertigung reduzie- ren und die Maschinenkapazitäten und damit auch die Rentabilität erhöhen. Die Oltrogge GmbH & Co. KG ist seit mehr als 155 Jahren Partner der metall- verarbeiteten Industrie und vertreibt seit 1982 exklusiv CNC-Maschinenkon- zepte des weltweit führenden Herstellers Mazak in Ostwestfalen und dem Münsterland. Auf über 2.000 m2 Ausstellungsfläche in der unternehmensei- genen Maschinenhalle präsentiert Oltrogge in Bielefeld zahlreiche Möglich- keiten der Automation neuer und bestehender Werkzeugmaschinen live. Automationslösungen für die CNC-Bearbeitung für jedes budget Interessenten aus der zerspanenden Industrie können sich bei Oltrogge in Bielefeld jederzeit live von der Qualität der neuesten Drehmaschinen-Bau- reihe des führenden Herstellers Mazak, einer QTE-300MSY, überzeugen. Für eine hocheffiziente, bedienerfreundliche Programmerstellung wurde diese Baureihe mit der neuen Steuerung Smooth Ez (Easy) ausgestattet. Diese einfache und kompakte Maschine ist mit dem Automationssystem „turn assist“ von RoboJob für ein einfaches, schnelles und sicheres Be- und Entladen ausgerüstet und kann die Laufzeiten der Maschine ohne zusätzli- chen Personaleinsatz drastisch erhöhen. Eine weitere Lösung für die zerspanende Industrie hält Oltrogge mit dem 5-Achs-Präzisionsbearbeitungszentrum Variaxis C-600 von Mazak bereit. Die Maschine, die sich durch eine hohe Genauigkeit und Leistung sowie eine hohe Verwindungssteifigkeit auszeichnet, ist mit dem RC-50 Platinum Side Loader ausgestattet, das in dieser Kombination auf der AMB in Stutt- gart (13. bis 17. September 2022) erstmalig in Deutschland vorgestellt wurde. Das neue Automationssystem eignet sich besonders für die flexible Fertigung von unterschiedlichen Produkten, auch bei geringer Stückzahl, und unterstützt auf diese Weise eine bessere Maschinenauslastung und führt damit zu einer deutlich höheren Produktivität. Auch für Kunden mit geringem Investitionsbudget und älteren Maschinen- bestand hat Oltrogge eine Automationslösung parat: mit der plug&play- Automationslösung von GARANT können gebrauchte Werkzeugmaschi- nen einfach und clever für vollautomatisches Bestücken und Entladen nachgerüstet werden. Smarte Lösungen am 20. Oktober 2022 live erleben Interessenten, die die zahlreichen Automationslösungen von Oltrogge live erleben wollen, haben bereits am 20. Oktober 2022 die Gelegenheit, mehr über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Automation zu er- fahren. Wer eine persönliche Beratung für eine spezielle, maßgeschnei- derte Lösung bevorzugt, hat selbstverständlich jederzeit die Option, mit einem Ansprechpartner von Oltrogge einen individuellen Termin zu ver- einbaren. ❚ www.oltrogge.de/werkzeugmaschinen Mazak 5-Achs-Bearbeitungszentrum Variaxis C-600 ausgestattet mit dem RC-50 Platinum Side Loader – eine Messeneuheit erstmals in Deutschland präsentiert auf der AMB 2022 in Stuttgart. Mazak Drehmaschine QTE-300MSY mit turn-assistent von RoboJob zum automatischen Bestücken und Entladen der Maschine. Eine clevere plug&work-Automationslö- sung zum einfachen Nachrüsten – die GARANT Automation der Hoffmann Group. 38 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

UNTERNEHMEN Heuermanns Look@digital Transformation Accomplished Mark Heuermann ist Gründer und Geschäftsführer der Digitalagentur epunks in Bielefeld. An meinem Monitor hängt ein Aufkleber mit der Aufschrift „Nichts ist so konstant wie der Wandel“. Irgendein IT-Dienst- leister hat den Spruch als Werbung für sein Produkt auf einen Aufkleber gepinnt, und der ist wiederum auf meinem Moni- tor gelandet. Warum, weiß ich nicht mehr. Man muss nicht viel nachdenken, um zu bemerken, dass die- ser Spruch auf jeden Fall wahr ist. Zumal der Satz schon von Heraklit von Ephesus, der um 500 vor Christus gelebt hat, ge- prägt wurde. Schlauer Mann, der Philosoph. Hätte Heraklit wohl damit gerechnet, dass wir 2500 Jahre später den Wan- del, vor allem gesellschaftlich, durch Technik und Digitalisie- rung quasi mit Lichtgeschwindigkeit durchleben müssen? Wohl eher nicht. Gerade die technische Welt, in der wir leben und arbeiten, beschert uns jeden Tag neue Herausforderungen, denen wir in Lichtgeschwindigkeit begegnen müssen. Das größte Prob- lem dabei ist, dass uns diese Aufgaben im Einzelnen überfor- dern und wir auf ein Kollektiv an Menschen angewiesen sind, um diesen erfolgreich zu begegnen. Genau aus diesem Grund habe ich gemeinsam mit meinem Gründerpartner Boris vor einigen Jahren angefangen, unsere Agentur einem Wandel zu unterziehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Trotz der widrigen Umstände, die uns die letzten Jahre begleitet haben. Aber das gilt ja für alle Men- schen. Also, Krone richten, Mund abwischen und weiter ma- chen! Welcher Wandel denn nu? Wie schon angedeutet, können wir viele Aufgaben nur im Team professionell rocken. Was den epunks damals oft fehlte, waren Menschen mit spezifischem Know-how aus Vertrieb, klassischem Marketing und Gestaltung. In den Anfängen ha- ben wir gearbeitet wie technische Freelancer. Wir haben aus- schließlich vorhandene Designs und Inhalte in unseren digi- talen Produkten wie Webseiten, Apps, Web-Apps und internen Systemen verarbeitet. Natürlich haben wir unsere Kunden auch beraten und sind kreativ geworden. Aber alles hatte seine Grenzen. Somit haben wir angefangen, uns mit dem Wandel zu be- schäftigen. Nach vielen Gesprächen und Workshops mit Bera- tern aus Vertrieb und Marketing war uns klar, dass wir das selbst erledigen müssen. Wir müssen die epunks-Marke und unsere Produkte so gestalten, dass wir in der Lage sind, unse- re Kunden bestmöglich bei dem gesellschaftlich-digitalen und industriell-digitalen Wandel zu helfen. Das eröffnet nicht nur uns eine neue Sichtweise auf die Dinge, sondern vor allem auf die Produkte, die wir anbieten können. Wir haben im Jahr 2021 vorerst eine Reise abgeschlossen, mit dem Ergebnis, alles aus einer Hand anbieten zu können. Was nutzt das beste Know-how, wenn man die PS nicht auffe Straße bringt? Nachdem wir also Menschen gefunden haben, die sich nicht mit Technik beschäftigen, sondern eher mit Gestaltung und Inhalten, musste noch der Prozess angepasst werden. Mittler- weile können wir mit Stolz sagen, dass wir einen absolut effi- zienten Prozess für unsere Projekte aufgebaut haben: 5D – Di- agnose, Define, Design, Develop, Do it again. Bei uns gibt es natürlich eine extra Prise „Punk Spirit“ dazu. Was genau damit gemeint ist, erkläre ich im nächsten Beitrag „Punk als Game- changer“ oder im Gespräch. Natürlich ist das alles Lüge, wenn ich sagen würde, dass der Wandel abgeschlossen ist. Denn wie eingangs gesagt: Nichts ist so konstant wieder der Wandel. Wir arbeiten jeden weite- ren Tag daran, unsere Angebote zu verbessern. Nur halt jetzt mit wesentlich mehr Know-how! ❚ 40 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

UNTERNEHMEN Sie müssen nicht alles auf einmal machen. Auch nicht allein. Die Marken-Experten von DES WAHNSINNS FET- TE BEUTE z. B., sind gern Ihre Sherpas – begleiten Sie auf Ihrem Anstieg nach oben, erleichtern Ihr Gepäck und erklimmen den Gipfel mit Ihnen zusammen. Bevor Sie sich aber als Bergsteiger aufmachen, um später als glückliche Gipfelstürmer dazustehen, ist erstmal die Disziplin Tieftauchen gefragt. Denn wir werden mit Ihnen in der Tiefe auf Schatzsuche gehen, um die lang verborgene Schatztruhe Ihres Unterneh- mens zu finden und darin das Wertvollste überhaupt zu entdecken – Ihren ureigenen Markenkern. Mit die- sem Fund erkennen Sie wahrscheinlich zum ersten Mal Ihre wahre Identität und heben den für Ihr Busi- ness kostbarsten Schatz an die Oberfläche, der alles verändert. B F W D : o t o F Aus Ihrem tiefsten Inneren tut sich plötzlich Ihre Unternehmens-DNA auf. Sie sehen endlich klar; erkennen den Sinn hinter Ihrem Tun, wissen, warum Sie tun, was Sie tun und für wen. Sie stellen fest, dass Sie Werte besitzen, die Sie einzigartig machen, die Ihr Unternehmen als etwas ganz Besonderes kenn- zeichnen. Ihre neu entdeckte Marke verleiht Ihnen ungeahnte Alleinstel- lungsmerkmale und Möglichkeiten. Und Sie begreifen, wie Sie bislang ver- stecktes Potenzial wunderbar nutzen können. Marke macht alle Schätze Ihres Unternehmens sichtbar, schafft Differenzierung, Orientierung und Klar- heit, begeistert mit wunderbaren Erkenntnissen für gemeinsamen Fort- schritt. Markenpower profiliert. Nichts Vergleichbares lässt Ihr Unternehmen so leuchten und ebnet Ihnen den Weg so sicher zum Erfolg. It takes two to tango Markenbildung und -entwicklung sind große Prozesse, zu denen es visio- näre Weitsicht und Entschlossenheit braucht. Aber auch ein relativ gut ge- fülltes Portemonnaie, denn wer mit seiner Marke funkeln will, darf keinen Igel in der Tasche haben. Was Sie also brauchen, um die Macht der Marke erleben zu können und als Wachstumstreiber wirken zu lassen, sind a) die grundlegende Bereitschaft zum relevanten Marken-Investment und b) der besagte Begleiter, der die Richtung kennt und dafür sorgt, dass Sie konse- quent auf Kurs bleiben. Um voranzukommen, geben Sie dem Markenbudget einen primären Stel- lenwert. Erkennen Sie Ihre Unternehmensmarke als kluge Investition. Neh- men Sie sich Zeit für ein Gespräch mit Ihrer Markenagentur. Was wollen Sie erreichen, womit fangen Sie an? Dann machen Sie step by step entlang einer auf Ihr Unternehmen zugeschnittenen Roadmap weiter, bauen Ihre Marke auf, erleben, wie sich allmählich Erfolg einstellt, spürbare Freude im Unternehmen einzieht und wissen, dass Sie mit Ihrem Marken-Invest ge- nau das Richtige getan haben. Was Marke ausmacht Mit dem Begriff Marke werden häufig nur Produktmarken in Verbindung ge- bracht, weniger Unternehmensmarken. Oft stellt sich die Markendefinition vielen Führungskräften als schwammig dar; sie wissen nicht wirklich um die Bedeutung konsequenter Markenführung. Da Markenzentrierung jedoch das A und O moderner Unternehmensführung ist, geben wir Ihnen hier einmal ausführlich Antworten auf die Frage: Was genau ist das – Markenführung? Markenführung … • beinhaltet die Findung und Entwicklung einer Unternehmensmarke, um Mitarbeiter und Kunden von Unternehmenswerten zu überzeugen und mit einer markenwert-basierten Unternehmenskultur echte Arbeit- geberattraktivität zu erreichen. fixiert alle Unternehmensaktivitäten langfristig auf ein Leistungs- und Werteversprechen, definiert die Haltung Ihres Unternehmens, fokussiert dessen Wiedererkennungswert, hebt Ihr Unternehmen durch Alleinstellungsmerkmale von der Konkurrenz ab und stellt Sie ins Licht. • • wird von Visionen, Sehnsüchten und Begeisterung getrieben und versteht sich als abteilungsübergreifende Management-Aufgabe, d.h. Geschäftsführung und Führungskräfte verpflichten sich, ihre fo- kussierten Werte im Alltag vorzuleben und in alle Ebenen weiterzu- tragen, um die eigene Unternehmenskultur für alle durchgängig er- lebbar zu machen. • setzt besondere Schulungen, Kenntnisse und Fähigkeiten von Arbeitge- bern und Führungskräften voraus mit dem Ziel, Markenbewusstsein bei allen Mitarbeitenden zu erzeugen und Unternehmenswerte im Alltag nach innen wie außen mitzutragen. • bedeutet, leitende Angestellte und Gewerbliche so ins Unternehmen einzubinden, dass sie sich mit ihrer Marke identifizieren, ihre Werte ver- stehen und diese glaubhaft als Markenbotschafter ihres Unternehmens in der Öffentlichkeit prägen. • verpflichtet, die eigene Marke ganzheitlich zu verinnerlichen, d.h. allge- genwärtig im Unternehmensalltag präsent zu halten – in der Geschäfts- leitung, in allen Abteilungen, bei allen Mitarbeitenden, in sämtlichen Abläufen und in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Fazit: Verstehen Sie, dass Marken, die ein klares Bild in den Köpfen von Ver- brauchern erzeugen, besonders in Krisenzeiten Vertrauen, Sicherheit und Orientierung vermitteln und Ihrem Unternehmen Stabilität verleihen. Stel- len Sie jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft, indem Sie sich für die intelligente Investition in Ihre Marke entscheiden, die Ihr Unternehmen einzigartig macht. Binden Sie Ihre Führungskräfte mit ein und profitieren Sie spürbar von Corporate- und Employer Branding. ❚ Autorin Ruth Schulz-Wiemann arbeitet bei DES WAHNSINNS FETTE BEUTE (DWFB). In der Attendorner Agentur für Markenführung von Familienunternehmen ist sie im Bereich Public Relations und als Assistenz der Geschäftsführung tätig. 42 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

WESTFALIA Neubau schafft flexible Arbeitsplätze unter 1.400 Photovoltaik-Modulen Der Neubau der Westfalia-Gruppe im Interkommunalen Gewerbegebiet Borgholzhausen-Versmold (IBV) befindet sich auf der Zielgeraden. Der Umzug ist im Laufe des ersten Quartals 2023 geplant. Wie ihre neue Wirkungsstätte aussieht, darüber konnten sich jetzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen einer Baustellenbegehung informieren. Am neuen Standort, der über 10.000 Quadrat- meter Produktionsfläche und 5.000 Quadrat- meter Bürofläche verfügt, wird ein achtstelli- ger Euro-Betrag investiert. Mit frühzeitigen Materialeinkäufen, stringenter Baustellenpla- nung, einem 40 Prozent-Anteil von Firmen der Wortmann-Gruppe am Bauumfang und regi- onalen Gewerken federten Planer und das Unternehmen Zulieferengpässe und Kosten- steigerungen ab. „Wir bleiben so im Zeitrah- men und folgen auch als Bauherr unserer Fir- menphilosophie als Partner des regionalen Mittelstandes. Die Zusammenarbeit der be- auftragten Firmen und Handwerker auf der Baustelle ist darüber hinaus wirklich vorbildlich“, betont Westfalia-Geschäftsführer Andreas Gartemann. So sieht der neue Firmensitz im Interkommunalen Gewerbegebiet Borgholzhausen-Versmold (IBV) aus. Foto: Büro crayen bergedieck klasing architekten bda | PartmbB gallager, Anlagen in höherer Frequenz zu tes- ten, bevor sie beim Kunden installiert werden. Gleichzeitig will das Unternehmen durch den flexibleren und großzügigeren Teststand sein Angebot an Schulungsmaßnahmen für Kun- den deutlich ausweiten. Mit den zusätzlichen Fertigungs- und Testka- pazitäten werden die Projektmöglichkeiten unter anderem für die „Flaggschiffe“ moder- ner automatischer Lagersysteme, die bis zu rund 45 Meter hohen Regalbediengeräte, auf den neuesten Stand gebracht. Für die Zukunft von Menschen und Umwelt aufstellen. Zeitgemäß ist neben den Technologien für besonders platzsparende und effiziente Kompaktlager auch die energiesparende Bauweise des neuen Firmen- sitzes nach den Richtlinien der „Bundesförderung für effi- ziente Gebäude“ (BEG). Jährlich mindestens 285 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen sparen die Luftwärmepumpe- Heizung und ca. 1.400 Photovoltaik-Module auf einer Dachfläche von 2.800 Quadratmeter ein. Mit einer Leis- tung von 500 KWp produzieren diese Module pro Jahr 465.000 KWh Strom. Gartemann: „Wir liefern mit unseren ressourcenschonenden Satellitenlagern einen wichtigen Baustein zur Wirt- schaftlichkeit und Klimaneutralität unserer Kunden, entwickeln und pro- duzieren diesen aber auch mit einem niedrigeren CO2-Fußabdruck. Wir wollen uns für die Zukunft von Menschen und Umwelt aufstellen.“ Das gelte auch für die Suche nach Fachkräften. Mit dem neuen Firmen- sitz möchte sich Westfalia als attraktiver moderner Arbeitgeber im Städ- tedreieck Münster - Bielefeld - Osnabrück präsentieren. „Wir bilden wei- terhin selbst und sehr erfolgreich aus“, so Gartemann. „Eine unserer aktuellen Absolventinnen hat als Jahrgangsbeste im Ausbildungsberuf Industriekauffrau der IHK Ostwestfalen ab- geschlossen. Dies spricht für unsere integ- rative Ausbildung, in welcher wir unsere Azubis von Anfang an eng in unser span- nendes Tagesgeschäft einbeziehen und sie somit optimal für ihren Karrierestart wapp- nen. Wir nehmen unsere Ausbildung, ob nun zu Industriekauffrau oder -mann, zum Fachinformatiker oder zur Fachkraft in Ferti- gung und Lager, so genau wie die Planung und Konzeption unserer Lager- und Logis- tiksysteme.“ ❚ Wie der 2003 bezogene Bürokomplex in der Industriestra- ße kommt der künftige Firmensitz im Innenbereich ohne tragende Wände aus. Der Zuschnitt von Arbeitsbereichen ist damit hochflexibel. Die Arbeitswelt ändert sich. Das bil- det die neue Wirkungsstätte ab, die dabei auf eine Mi- schung aus sich am bisherigen Standort Bewährtem und dem „New Work“-Konzept setzt. „Auch wenn uns die Pandemie eine neue Arbeitswelt erschlossen hat, so merken wir doch immer wieder, dass nichts über den persönlichen Kontakt und Austausch geht. Moderne offene auf den jeweiligen Fachbereich zugeschnittene Arbeitsbereiche werden sich ebenso finden lassen wie Raum für konzentriertes, ruhiges Arbeiten“, so Innenarchitekt Uwe Diekmann. Erstmals können Mitarbeiter vom Bürotrakt aus direkt in die Fertigung schauen. Planung, Konstruktion und Fertigung rücken gefühlt enger zusam- men. Logistisch überwindet Westfalia eine Hürde: Die Schwertransporte für gefertigte Komponenten haben jetzt eine ei- gene Ausfahrt mit Ampel und sind, ohne dass die Kreuzung zum Industriegebiet gesperrt werden müsste, sofort auf der Autobahn. Zwei Teststände ermöglichen es zusätzlich zu den inzwischen typischen „digitalen Zwillin- gen“, also virtuellen Kopien künftiger Hochre- Auf der Baustelle: Markus Bergedieck, Werksleiter Christian Schlief, Uwe Diekmann und Andreas Gartemann (v.l.). 44 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

l e P c r a M i a K / l o P s e n u J / . V e d n a l r e t s n ü M . : o t o F PROGNOS-STUDIE Die gute Zukunft liegt im Münsterland Das Münsterland ist eine Zukunftsregion. Das sagt der gerade erschienene Zukunftsatlas des Wirtschafts- forschungsinstituts Prognos. Die Studie bescheinigt der Region eine positive Wirtschaftsentwicklung. Gemeinsam mit den Regionen Ostwestfalen-Lip- pe, Emsland sowie Mainfranken und Donau-Iller im Süden Deutschlands hat das Münsterland ei- nen wichtigen Sprung im Ranking geschafft: Es habe das solide Mittelfeld verlassen, wo die Chancen die Risiken aufwiegen, und zähle nun zu den Regionen, in denen die Zukunftschancen überwiegen, heißt es in der Studie. Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V., freut sich über das Ergebnis: „Der Zukunftsatlas bildet eine Entwicklung ab, die wir als Region in den letzten Jahren tatkräftig befeuert haben. Wir zei- gen, dass die Verbindung von Stadt und Land, Moderne und Tradition, Bodenständigkeit und neuen Ideen ein echtes Pfund ist, das wir auch im bundesweiten Vergleich mit Selbstbewusstsein in die Waagschale werfen können. Stadt-Land- Regionen sind ein Erfolgsmodell.“ Der Zukunftsatlas überprüft seit 2004 alle drei Jahre die Zukunftsfestigkeit der deutschen Regionen – an- hand ausgewählter makro- und sozioökonomischer Indika- toren – und stellt sie in einem bundesweiten Ranking einan- der gegenüber. Insgesamt haben sich die Stadt Münster und alle Kreise im Münsterland im Vergleich zum Jahr 2019 teils erheblich in ihren Platzierungen ver- bessert. Münster rangiert nach Platz 25 im Jahr 2019 nun auf Platz 19 im bundesweiten Vergleich und liegt damit zum Beispiel vor Großstädten wie Frankfurt, Bonn oder Ham- burg. Der Kreis Borken verbessert sich von Platz 188 auf 132, Kreis Coesfeld von 165 auf 152, Kreis Steinfurt von 144 auf 116 und der Kreis Warendorf von 194 auf 139. Insgesamt sind 400 Städte und Kreise im Ranking gelis- tet. Basis dafür sind Indikatoren aus den vier Themenfeldern Demografie, Arbeitsmarkt, Wettbewerb und Innovation sowie Wohl- stand und soziale Lage. Den aufstrebenden Mittelstands-Regionen wie dem Müns- terland bescheinigt die Studie, Wachstumsmotoren für die deutsche Wirtschaft zu sein und für Stabilität in Krisenzeiten zu sorgen. Auch abseits der Metropolregionen entstehe Zu- kunft. Klaus Ehling unterstreicht diese Aussage: „Die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Münsterland sind sehr agil und haben eine besondere Marktnähe.“ Als wichtige Basis für die Zukunftsfähigkeit der Region nennt er die starke Zusammenarbeit, die Fokussierung auf die branchenspezifi- schen Stärken des Mittelstands und die hohe Attraktivität für Die Verbindung von Stadt und Land, Moderne und Traditi- on, Bodenständigkeit und neuen Ideen ist ein echtes Pfund. Das Münsterland ist Zukunftsregion. Nicht zuletzt durch die Kombination von Stadt, Land, Tradition und Innovation. Fachkräfte: „Das Münsterland bietet für Fachkräfte viel Poten- zial zum Wohnen, Leben und Arbeiten. Wir punkten mit hoher Lebensqualität und in unseren mittelständischen Unterneh- men können sich die Beschäftigten oft sehr selbstbestimmt verwirklichen. Dazu kommt ein Branchenmix, der viele der in der Studie genannten Zukunftsbranchen be- inhaltet. Hier entsteht ein Großteil der Zu- kunftsarbeitsplätze.“ Daher gehe die Region mit dem Service Onboarding@Münsterland beim Münsterland e.V. in die richtige Rich- tung und sichere durch gezielte Beratung und Kommunikation Fachkräfte. „Die Studie zeigt: Unser Kurs ist richtig und wir hoffen, dass uns die nächste Studie in drei Jahren ebenfalls bescheinigt, dass un- ser Claim ‚MÜNSTERLAND. DAS GUTE LEBEN‘ ins Schwarze trifft.“ Als Ziele für die Zukunft verweist Ehling auf das „Integrierte Hand- lungskonzept Münsterland“, das als gemeinsames Strate- giepapier der Region Entwicklungsziele des Wirtschafts- raums Münsterland für die kommenden Jahre bis 2030 aufzeigt. Unter dem Titel „Transformation Münster.LAND: nachhaltig – weltoffen – digital“ werden darin die vier Handlungsfelder Innovation und Digitalisierung, Gründung und Unternehmensnachfolge, Ökologische Transformation sowie Regionalmarketing und Fachkräftegewinnung als Leitfaden identifiziert. „Hier sind wir stark, hier müssen wir noch stärker werden“, so Ehling. ❚ 46 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

FH BIELEFELD UND UNIVERSITÄT BIELEFELD Audiovisuelles Assistenzsystem für die Industrie Die Fachhochschule Bielefeld und Universität Bielefeld entwickeln ein audiovisuelles Assistenzsystem für die Industrie, das Mitarbeitende in Montage- und Logistikprozessen unterstützt. Wer kennt das nicht? Man hat ein Regal gekauft und möchte es zu- hause sofort aufbauen. Doch das ist nicht so einfach wie gedacht. Die Bauanleitung ist umständlich formuliert, überall liegen Schrau- ben herum. Der Blick schweift zwischen der komplizierten Zeich- nung, den Regalbrettern und den Dübeln hin und her, und man wünscht sich, man hätte drei Hände zur Verfügung. Vor einem ähn- lichen Problem stehen viele Mitarbeitende in der Montage- und Logistikindustrie. Abhilfe könnte hier ein kognitives, seh- und hör- bares Assistenzsystem schaffen, das Forscherinnen und Forscher der Fachhochschule (FH) Bielefeld und der Universität Bielefeld ge- meinsam in dem Forschungsprojekt „AVIKOM“ entwickeln. Über eine Datenbrille mit intelligenten Kopfhörern und Mikrofon erhal- ten die Mitarbeitenden individuell und vorausschauend Unterstüt- zung. Ob akustisch, visuell oder beides – das lässt sich je nach Be- darf einstellen. Das Assistenzsystem sorgt so dafür, dass beide Hände frei sind. Es denkt mit, leitet motivierend an und macht die Beschäftigten dennoch nicht abhängig von dem System. „In modernen Montage- und Logistikprozessen werden bis heute wesentliche Arbeiten von Hand erledigt“, erklärt Prof. Dr. Joachim Waßmuth, Professor für elektrotechnische Gebiete der Mechatro- nik an der FH Bielefeld. „Außerdem werden immer mehr individu- ell angepasste Produkte in Auftrag gegeben.“ Beschäftigte in der Montage müssen darum von Produkt zu Produkt unterschiedliche Abläufe beherrschen. Als Anleitungen dafür erhalten sie häufig nur eine technische Zeichnung als Papierdokument, was das freie Arbeiten mit beiden Händen erschwert. Waßmuth: „Das ist um- ständlich und unproduktiv, da sie sich sowohl auf das Ablesen als auch auf die Montage konzentrieren müssen.“ Genau hier kommt nun AVIKOM ins Spiel: „Audiovisuelle Unter- stützung durch ein kognitives und mobiles Assistenzsystem“. Es kann sich individuell und aufgabenbezogen an die Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter und den entsprechenden Arbeitskontext an- Projektmitarbeiter Lars Schalkwijk (3.v.l.) montiert mithilfe des mobilen Assistenzsys- tems „AVIKOM“ eine Absperrklappe. Über die Datenbrille und das Headset erhält er die entsprechenden Anweisungen. Besonders ist dabei, dass die Instruktionen individuell auf sein Vorwissen abgestimmt sind. d l e f e l e i B H F / r e i e m l l o P k c i r t a P : s o t o F Um Beschäftigte individuell zu unterstützen, ermittelt AVIKOM vor jeder neuen Tätigkeit den Assistenzbedarf. Teilschritte einer Aufgabe werden dabei präsentiert. Die Beschäftig- ten müssen entscheiden, ob diese zusammengehören oder nicht. passen. Mit visuellen und auditiven Handlungshinweisen soll es die Beschäftigten entlasten, die Produktivität steigern sowie lang- fristig digitalisierte Prozesse in kleinen und mittelständischen Un- ternehmen (KMU) fördern. Intelligente Kombination von Headset und AR-Brille Das Besondere von AVIKOM ist die Kombination eines Headsets mit einer Daten-Brille, der Microsoft Hololens 2. AVIKOM „erwei- tert“ die Realität (Augmented Reality, kurz AR), indem es beispiels- weise Hologramme in das reale Sichtfeld einblendet. Neben Tex- ten, Grafiken, Bildern, Videos und Hologrammen kann AVIKOM auch auf Dokumente zugreifen, die in den Prozessen der Unter- nehmen etabliert sind. Eine weitere Schnittstelle ist das intelligente Kopfhörer-System. „Es besteht aus einem mobilen Endgerät, Kopfhörern und Mikro- fon“, so Lars Schalkwijk, Projektmitarbeiter im Institut für System- dynamik und Mechatronik (ISyM) der FH Bielefeld. „So erhalten Nutzerinnen und Nutzer ihre Hilfshinweise über synthetisierte Sprache und Klänge. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können das System über Sprachbefehle aktiv steuern, zusätzliche Hinwei- se anfordern und sogar in Lärmumgebungen Rückfragen stellen.“ Positives Feedback von testenden Unternehmen Praxistests haben gezeigt, wie hilfreich und richtungsweisend das System ist. „Die Unternehmen sind sehr interessiert und melden po- sitives Feedback“, sagt Tobias Ehlentrup, der als technischer Ge- schäftsführer des ISyM verschiedene Forschungsprojekte unter- stützt, so auch das Teilvorhaben im Verbundprojekt. Langfristig wünscht sich das Forschungsteam, dass AVIKOM Teil unserer Ar- beitswelt wird und insbesondere ältere Beschäftigte, Menschen mit Behinderungen oder mit Migrationshintergrund im Job unterstützt. Und wer weiß, vielleicht hilft es uns demnächst auch zuhause, wenn ❚ wir mal wieder „schnell“ ein Regal aufbauen möchten. 48 markt & wirtschaft 10 / 2022 zurück

MISSION POSSIBLE: SO VIEL DRUCK MUSS SEIN. e t t e M t i e V : o t o F ì Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG Ackerstraße 54 | 33649 Bielefeld | Telefon: 0521 94609-0 info@gieselmanndruck.de | www.gieselmanndruck.de 50 markt & wirtschaft 10 / 2022 Entdecken Sie die Vielfalt unserer Lineartechnik.Werkstoffe | Lineartechnik | Profile | Systeme | Technische Walzen | www.dreckshage.de